Leipzig: Abhörzentrum der Polizei wird zum Millionengrab
Leipzig - Das gemeinsame Abhörzentrum der Polizei wird zur teuren Lachnummer. Jetzt hat es der Bund der Steuerzahler in sein "Schwarzbuch" der Steuerverschwendung aufgenommen.

Das Gemeinsame Kompetenz- und Dienstleistungszentrum (GKDZ) - so die amtliche Bezeichnung - war bereits 2017 per Staatsvertrag der Ost-Bundesländer auf den Weg gebracht worden.
Eigentlich sollte es schon 2021 in Betrieb gehen, später war von 2024 die Rede. Jetzt gilt 2027 als neuer Termin.
Es gebe Probleme bei der Inbetriebnahme der Telekommunikationsüberwachung, räumte das sächsische Innenministerium kürzlich ein.
Das Ziel, mit einer länderübergreifenden Einrichtung Synergieeffekte zu erzielen, sei richtig, erklärte der Bund der Steuerzahler.
"Gut gemeint reicht jedoch nicht, wenn die Umsetzung jahrelang an einer fehlenden Software scheitert", so Verbands-Sprecherin Hildegard Filz.
Trotz fehlender Betriebsbereitschaft seien bereits 23 Mitarbeiter im Zentrum beschäftigt, so die weitere Kritik. So fielen allein im Jahr 2024 rund 1,8 Millionen Euro Personalkosten an.
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