Für lau: Handwerker lassen Parkettboden im Stadthaus neu erstrahlen

Wurzen - Von früh bis spät waren die ehrenamtlichen Parkettleger von "Parkettleger on Tour" in Wurzen bei Leipzig am Werk, um den berühmten Dichter und Sohn der Stadt Joachim Ringelnatz auf besondere Weise zu würdigen.

Die Stadtverwaltung in Wurzen hat von innen eine optische Verschönerung für lau bekommen.
Die Stadtverwaltung in Wurzen hat von innen eine optische Verschönerung für lau bekommen.  © Ralf Seegers

Joachim Ringelnatz ist berühmt für seine witzigen Gedichte. Im gesamten deutschsprachigen Raum leben Fans seiner Nonsens-Poesie.

Der gemeinnützige Verein "Parkettleger on Tour" huldigte dem Wurzener Dichter jetzt auf besondere Weise: Er verlegte ehrenamtlich exklusive Holzböden im Stadthaus der Ringelnatz-Stadt.

Der bundesweit engagierte Handwerker-Verein hat es sich auf die Fahnen geschrieben, Parkett-Projekte auf höchstem Niveau unentgeltlich an ausgewählten Orten zu realisieren. Meister des Fachs aus allen Teilen der Republik kooperieren dafür.

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Die Initiative genießt in der Branche so hohes Ansehen, dass sie auch Fachleute aus anderen Ländern anlockt und Parketthersteller als ihre Sponsoren auftreten.

Etwa 30 Parkettleger waren in Wurzen am Werk, um die den exklusiven Holzboden einzubauen.
Etwa 30 Parkettleger waren in Wurzen am Werk, um die den exklusiven Holzboden einzubauen.  © Ralf Seegers

Projekt soll Leistungsfähigkeit der Branche zeigen

Denis Rupietta (25) macht im Sitzungszimmer 151 noch die letzten Schleifarbeiten vor der Lackierung.
Denis Rupietta (25) macht im Sitzungszimmer 151 noch die letzten Schleifarbeiten vor der Lackierung.  © Ralf Seegers

Vereinsgründer Ernst Müller (70): "Wir wollen mit unseren Arbeiten zeigen, welche Leistungsfähigkeit unsere Branche besitzt."

In Wurzen waren zuletzt mehr als 25 Parkettleger (darunter drei Engländer) knapp eine Woche lang im Einsatz. Sie verlegten Parkett in zwei Sälen, waren von früh bis spät beschäftigt mit Messen, Sägen, Fräsen, Anpassen und Kleben.

Was sie der Stadt am Ende als Geschenk zu Füßen gelegt haben, ist außerordentlich. Im großen Saal (160 Quadratmeter) wurde von den Meistern das Stadtwappen von Wurzen zwei mal zwei Meter groß ins Parkett eingelassen. Im Fries am Rand inszenierten sie in Holz zudem markante Stadt-Silhouetten (Kirchen, Gebäude) - ein gemeinsames Projekt mit der Museumsgesellschaft Wurzen.

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Den zweiten kleineren Raum widmeten die Handwerker dem berühmtesten Sohn der Stadt.

Im Parkett verewigten sie das Ringelnatz-Gedicht "An den Vater zum Geburtstag". Für das Muster des Parketts diente ihnen als Vorlage ein Entwurf seines Vaters, der auch als Musterzeichner für Tapeten, Möbelstoffe und Teppiche tätig war.

Titelfoto: Bildmontage: Ralf Seegers

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