Astoria verfällt immer weiter: Wie geht's weiter mit dem früheren Luxushotel?
Leipzig - Nach fünf Jahren Umbau hat das Fürstenhof Hotel in Leipzig wieder geöffnet. Da stellt sich unweigerlich erneut die Frage, ob auch das berühmte Astoria Hotel irgendwann wieder aus der Versenkung auftaucht. TAG24 hat nachgefragt, was sich seit vergangenem Jahr getan hat.

Augenscheinlich erst einmal nicht viel, denkt sich wohl auch jeder Leipziger, der an der Baustelle neben dem Hauptbahnhof einen Blick in den Innenhof des einstiges DDR-Luxushotels erhaschen kann.
Dabei müsste es doch eigentlich jetzt vorwärtsgehen - immerhin hat die zuletzt erteilte Baugenehmigung aus dem Jahr 2023 mittlerweile Bestand, ist nicht mehr anfechtbar, heißt es von der Stadt. Die Betreiber des Best Western Hotels nebenan können also nicht mehr dagegen vorgehen.
"In der Tat haben wir nunmehr hinsichtlich der Gespräche zwischen der Stadt Leipzig und einem direkten Nachbarn zu unserem Grundstück eine geregelte baurechtliche Klarheit", bestätigt auch ein Unternehmenssprecher der Eigentümerin Vivion Investments S.à.r.l.
Wenn es nun aber rechtlich vorangeht, stellt sich die Frage, warum immer noch nicht viel passiert. Immerhin hat sich auf der Baustelle seit Juni vergangenen Jahres offenbar wenig getan.
Laut dem Vivion-Sprecher finden permanent Arbeiten statt, die zum Erhalt des Denkmalschutzes und der Gebäudesubstanz beitragen. Auch werde dementsprechend Schutt beseitigt, doch das ist schwer zu glauben, wenn man in den Innenhof des einstigen Nobelhotels schaut.


Astoria Hotel in Leipzig verfällt zusehends: AfD und CDU nehmen Stadt in die Pflicht

Den Verfall des Grundstücks bemängelten im Leipziger Stadtrat unlängst auch CDU und AfD, die von der Stadt verlangten, das Baugebot auszusprechen und den Eigentümer so zum schnellen Handeln zu verpflichten.
Baubürgermeister Thomas Dienberg (63, Grüne) versicherte, "dass wir dieses Gebäude in seiner Denkmalwürdigkeit schützen werden." Das Baugebot sei als Rechtsmittel hier allerdings ungeeignet. Und so wurde der Antrag nach Abstimmung abgelehnt.
Zwar hat sich an den Plänen, nach denen ein Hotel mit circa 120 Zimmern sowie weiteren Apartments entstehen soll, nichts geändert. "Diese Nutzung ist aus unserer Sicht optimal für den Standort", so der Sprecher von Vivion.
Dennoch müsse man die aktuellen politischen und wirtschaftlichen Gegebenheiten wie den Ukraine-Krieg und den Nahost-Konflikt mit bedenken und das Konzept dementsprechend neu auf den Prüfstand stellen.

Einen konkreten Zeitplan scheint es zum aktuellen Zeitpunkt nicht zu geben. Dieser werde derzeit überarbeitet, heißt es abschließend. Und so bleibt das Astoria wohl weiterhin erst mal eine Großbaustelle, anstatt wieder Gäste aus aller Welt zu begrüßen.
Titelfoto: TAG24/Juliane Bonkowski