In den nächsten Jahren könnte sich alles ändern: Leipziger Viertel soll für Zukunft umgebaut werden

Leipzig - Der Leipziger Stadtteil Südvorstadt soll sich stark verändern und dabei zu einem Pilotquartier für die Wärmewende werden. Das erfordert einen hohen Aufwand von organisatorischer Seite und wird auch für Anwohner zur Probe werden.

Die Südvorstadt erfüllt alle Bedingungen, um zum Pilotquatier zu werden. (Archivbild)
Die Südvorstadt erfüllt alle Bedingungen, um zum Pilotquatier zu werden. (Archivbild)  © Jan Woitas/dpa

In der Stadt Leipzig muss sich einiges ändern, um die Klimaziele zu erreichen. Die Stadtspitze rund um Oberbürgermeister Burkhard Jung (67, SPD) möchte diese Veränderungen in der Südvorstadt beginnen und das Viertel als Pilotprojekt nutzen.

Im Fokus dieses Projektes steht in erster Linie der Fernwärmeausbau.

"Die Wärmewende und der gleichzeitige Umbau zur wassersensiblen Stadt sind für alle Beteiligten ein nötiger Kraftakt und eine Mammutaufgabe", kündigte Karsten Rogall, Sprecher der Geschäftsführung Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft, an.

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"Genehmigungsbehörden, Planer, Umsetzer und vor allem die Anwohner werden dabei stark gefordert", so Rogall.

Die Mobilität im Viertel soll neu geordnet werden

Die Wärmewende bedeutet für die Anwohner auch viele Baustellen, um das Fernwärmenetz auszubauen. (Symbolbild)
Die Wärmewende bedeutet für die Anwohner auch viele Baustellen, um das Fernwärmenetz auszubauen. (Symbolbild)  © Philipp von Ditfurth/dpa

Gleichzeitig möchte man das Viertel attraktiver und sicherer machen und es in verschiedenen Aspekten für die Zukunft rüsten. "Wir werden sehr viel bauen müssen in den nächsten Jahrzehnten, aber wir haben die einmalige Gelegenheit, diese Anstrengung zu verbinden mit einem Stadtumbau, der den Menschen und dem Klima nützt", so Oberbürgermeister Jung.

Einerseits soll das Viertel besser gegen Sommerhitze gewappnet sein und Regenwasser nachhaltiger nutzen, zum Beispiel durch mehr Straßengrün, blau- grüne Elemente wie Baumrigolen und Versicherungssysteme, teilte die Stadt am Mittwoch in einer Pressemitteilung mit.

Außerdem soll ein großer Fokus auf die neue Organisation der Mobilität gelegt werden. Lade- und Lieferzonen sollen das Gewerbe entlasten, Kreuzungen barrierefrei werden, die Kochstraße soll zur Fahrradstraße werden und der Durchgangs- und Schleichverkehr minimiert werden.

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Bereits sanierte Straßen sind davon ausgenommen.

Um das Vorhaben schnell umzusetzen, soll eine neue Quartiersentwicklungsgesellschaft mbH von Stadt und Leipziger Gruppe gegründet werden, um Kosten zu reduzieren und Belastungen für Bewohner zu senken.

Die Arbeiten werden sich vor allem auf den westlichen Teil der Südvorstadt konzentrieren. (Symbolbild)
Die Arbeiten werden sich vor allem auf den westlichen Teil der Südvorstadt konzentrieren. (Symbolbild)  © Jan Woitas/dpa

Die Ratsversammlung muss noch entscheiden

Die Ratsversammlung wird voraussichtlich im November über den Vorschlag entscheiden. Eine Bürgerbeteiligung ist für das Jahresende unter www.leipzig.de/waermeplan geplant.

Im Februar hatte der Stadtrat sechs Viertel identifiziert, für die Fernwärme die wirtschaftlichste Wärmelösung wäre. Die Südvorstadt gehörte dazu und wurde als Pilotquartier ausgewählt, weil die Hitzebelastung im Sommer dort stark ist und viele Straßen sanierungsbedürftig sind.

Außerdem kommen die geordneten gründerzeitlichen Strukturen wie in der Südvorstadt häufiger in der Stadt vor und Learnings könnten übertragen werden.

Titelfoto: Bildmontage: Jan Woitas/dpa

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