Kurz vor Ausbildungsstart: Lokaler Chemiekonzern sagt ganzem Azubi-Jahrgang ab

Von Daniel Josling

Böhlen/Schkopau - Der US-amerikanische Chemieriese Dow steckt in der Krise. Darunter müssen jetzt Jugendliche leiden, die sich eigentlich auf ihren Ausbildungsstart im Herbst gefreut hatten.

Die 26 Jugendlichen müssen sich jetzt schnell um einen neuen Ausbildungsplatz bemühen, wenn sie noch in diesem Jahr ihre Ausbildung beginnen wollen. (Archivfoto)
Die 26 Jugendlichen müssen sich jetzt schnell um einen neuen Ausbildungsplatz bemühen, wenn sie noch in diesem Jahr ihre Ausbildung beginnen wollen. (Archivfoto)  © Jan Woitas/dpa

Der kriselnde Chemiekonzern Dow wird in diesem Jahr keine neuen Auszubildenden an seinen Standorten in Schkopau in Sachsen-Anhalt und im sächsischen Böhlen einstellen. Wie das Unternehmen mitteilte, wurde nach intensiver Betrachtung beschlossen, den Ausbildungsjahrgang 2025/2026 auszusetzen. Zuvor hatte die Mitteldeutsche Zeitung berichtet.

Betroffen seien 26 Jugendliche, die ursprünglich am 1. September ihre Ausbildung beginnen sollten. Grund für den Schritt sind laut Dow Kostensparmaßnahmen sowie Unsicherheiten über den künftigen Ausbildungsbedarf.

"Wir bedauern diese Entscheidung sehr, mussten sie aber aufgrund mehrerer Faktoren so treffen", teilte das Unternehmen mit. Bereits laufende Ausbildungsverhältnisse bleiben von dem Schritt unberührt. Den betroffenen Jugendlichen habe Dow gemeinsam mit den Betriebsräten Hilfe bei der Suche nach alternativen Ausbildungsplätzen zugesagt.

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Hintergrund der Entscheidung ist eine umfassende Überprüfung zentraler Produktionsanlagen des Konzerns in Europa. Als Gründe nannte das Unternehmen unter anderem hohe Energie- und Rohstoffpreise sowie wachsende Überkapazitäten auf dem Markt.

Eine endgültige Entscheidung über die Zukunft der betroffenen Anlagen steht laut Dow noch aus. Mit Ergebnissen rechnet der Konzern bis Mitte 2025.

Titelfoto: Jan Woitas/dpa (Archivbild)

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