Großbrand im Leipziger Osten politische Tat? Polizei sucht Zeugen

Leipzig - Auf einer Baustelle am ehemaligen Technischen Rathaus in Leipzig sind drei Autokräne in Brand geraten. Die Ursache des Feuers sei noch unklar, die Polizei gehe derzeit aber von Brandstiftung aus, sagte ein Sprecher am frühen Donnerstagmorgen.

Auf einer Baustelle am ehemaligen technischen Rathaus brannten zwei Autokräne.
Auf einer Baustelle am ehemaligen technischen Rathaus brannten zwei Autokräne.  © Einsatzfahrten Leipzig

Nach ersten Erkenntnissen seien während des Brands mehrere auf der Baustelle gelagerte Gasflaschen explodiert, auch Baumaterial habe gebrannt und stark gequalmt. Einsatzkräfte hatten gegen 0.30 Uhr von dem Feuer erfahren. Es brannte etwa bis 3 Uhr.

Bei dem Feuer seien vermutlich gesundheitsgefährdende Stoffe freigesetzt worden. Vier umliegende Mehrfamilienhäuser wurden vorübergehend evakuiert. Schadstoffmessungen in der Luft am frühen Morgen hätten aber dann Entwarnung gegeben: keine bedenklichen Werte. Die Menschen konnten gegen 3 Uhr zurück in ihre Häuser.

Auch die Straßen rund um den Brandort sperrten die Einsatzkräfte zeitweise weiträumig ab. Bereiche einer angrenzenden Kleingartenanlage hingegen bleiben vorerst abgeriegelt. Die Stabilität der beschädigten Kräne müsse im Laufe des Tages überprüft werden, hieß es.

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Die Feuerwehr war am Morgen noch mit den Nachlöscharbeiten beschäftigt. Der Bauträger, die CG-Gruppe, sei schon mehrfach Opfer von Brandanschlägen geworden, sagte der Sprecher. Ob ein Zusammenhang bestehe, ließe sich aber vorerst nicht sagen. Im Laufe des Donnerstags sollten Experten Ermittlungen zur Ursache des Feuers aufnehmen.

Über die Höhe des Sachschadens war noch nichts bekannt.

Update, 14.18 Uhr: Ein politisch motivierter Hintergrund der Tat könne nicht ausgeschlossen werden, sagte Dirk Münster, Chef der Abteilung Staatsschutz im Landeskriminalamt Sachsen (LKA), und verwies auf den Tag der Deutschen Einheit am Donnerstag. Das Polizeiliche Terrorismus- und Extremismusmus-Abwehrzentrum des LKA übernahm die Ermittlungen.

"Wir gehen von einer vorsätzlichen Tat aus. Wer solches tut, aufgrund welcher Motivation auch immer, und dabei zusätzlich billigend in Kauf nimmt, dass auch Dritte Gefahren für Leib und Leben ausgesetzt sind, hat jeglichen Wertekompass verloren und agiert verbrecherisch", erklärte der Leipziger Polizeipräsident Torsten Schultze.

Die Polizei sucht nun nach Zeugen, die Hinweise zum Geschehen geben können. Informationen nimmt die Kriminalpolizei unter 034196646666 entgegen.

Ein Video aus dem Netz zeigt die Explosion

© Einsatzfahrten Leipzig
Auch zum Angriff auf die Mitarbeiterin einer Immobilienfirma wird nach Hinweisen gesucht.
Auch zum Angriff auf die Mitarbeiterin einer Immobilienfirma wird nach Hinweisen gesucht.  © Silvio Bürger
Die Baustelle am nächsten Morgen. Bauträger des Gebäudes ist die CG-Gruppe.
Die Baustelle am nächsten Morgen. Bauträger des Gebäudes ist die CG-Gruppe.  © Silvio Bürger

Titelfoto: Einsatzfahrten Leipzig

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