Leipzig: Hier verschwindet ein großes Flüchtlings-Dorf
Von Lutz Brose und Nico Zeißler
Leipzig - 2023 wurde eine Flüchtlingsunterkunft an der Leipziger Semmelweisstraße mit Platz für rund 200 Personen errichtet. Jetzt wird das Zeltlager abgebaut.
Alles in Kürze
- Flüchtlingsunterkunft in Leipzig wird abgebaut.
- Unterkunft bot Platz für 208 Personen.
- Erst Ende 2023 zogen erste Bewohner ein.
- Rückbau ist überraschend und kostenintensiv.
- Ähnlicher Fall 2018: Containerdorf musste abgerissen werden.

Die Notunterkunft gegenüber der Deutschen Nationalbibliothek war für bis zu 208 Geflüchtete vorgesehen und sollte im Mai 2023 bezogen werden. Mangels Bedarf zogen die ersten Schutzsuchenden aber erst Ende 2023 ein.
In vier Hallen waren die Bewohner untergebracht, schliefen in für vier Personen ausgelegten Zimmern mit je zwei Doppelstockbetten. Zusätzlich gab es ein Küchen- und Speisezelt sowie Container mit Duschen, Toiletten und Waschmaschinen.
Der nun erfolgte Rückbau nach nur eineinhalbjähriger Nutzung ist überraschend und kostenintensiv.
Erst im Februar wurde eine Notunterkunft an der Kommandant-Prendel-Allee in Stötteritz überraschend geräumt.

2018 wurde ein neu errichtetes Containerdorf an der Prager Straße abgerissen. Dort zog nie ein Flüchtling ein. Das Dorf musste wegen Fehlplanung wieder zurückgebaut werden. Der Schaden für die Stadt betrug mehrere Millionen Euro.
Titelfoto: Lutz Brose