Leipzig will Verkehr im Osten reduzieren: Anwohner sollen Wünsche und Vorstellungen äußern

Leipzig - Bereits im Mai hatte Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (65, SPD) angekündigt, die Stadt den Fußgängern zurückgeben zu wollen. Nun erarbeitet die Verwaltung ein neues Verkehrskonzept für das Wohngebiet nördlich der Eisenbahnstraße, um das Areal verkehrlich zu beruhigen. Dabei will die Stadt auch die Meinungen und Wünsche der Anwohner einfließen lassen und lädt deshalb zu einem Themenabend.

Leipzig erarbeitet ein neues Verkehrskonzept, um das Gebiet nördlich der Eisi verkehrstechnisch zu beruhigen.
Leipzig erarbeitet ein neues Verkehrskonzept, um das Gebiet nördlich der Eisi verkehrstechnisch zu beruhigen.  © Sebastian Willnow/ZB/dpa

Unter der Überschrift "Straße für Alle" wird am Donnerstag im Stadtteilhaus in der Quartiersschule (Wurzner Straße 70) das 36. Forum Leipziger Osten veranstaltet.

Leipzigs Stadtverwaltung will dabei gleich mehrere Punkte besprechen. So sollen an mehreren Thementischen der Konzeptentwurf sowie damit in Verbindung stehende Projekte vorgestellt werden. Unter anderem dabei: eine Beurteilung des seit Sommer laufenden Pilotprojekts zum Superblock in der Hildegardstraße.

Superblocks werden geschaffen, indem man den Durchgangsverkehr verhindert und zurück auf die Hauptverkehrsstraßen leitet. Das Ziel ist mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer und eine bessere Aufenthaltsqualität.

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OB Jung hatte bereits während der Debatte um den Radstreifen am Hauptbahnhof angekündigt, die Stadt den Fußgängern zurückgeben und eine "Flanieroffensive" gefordert. Eine kinder- und familienfreundliche Stadt sei "immer auch eine fußgängerfreundliche Stadt", so das Stadtoberhaupt.

Superblocks wie in der Hildegardstraße könnten eine Möglichkeit sein, dieses Ziel zu erreichen.

Neues Verkehrskonzept für Leipzigs Osten: "Im Quartier ist ein starker Wille für eine Umverteilung"

Das Ziel: Den Durchgangsverkehr reduzieren und die Verkehrssicherheit für alle erhöhen. Beim Form Leipziger Osten soll am Donnerstag darüber diskutiert werden.
Das Ziel: Den Durchgangsverkehr reduzieren und die Verkehrssicherheit für alle erhöhen. Beim Form Leipziger Osten soll am Donnerstag darüber diskutiert werden.  © Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa

Neben dem Pilotprojekt sollen unter anderem auch die Gesamtstrategie zur Nordspange des Parkbogens Ost sowie die Auswirkungen für den Kfz-Verkehr behandelt werden. Auch die Kinder im Quartier würden zu ihren Vorstellungen für eine lebenswerte Straße befragt.

"Im Quartier ist ein starker Wille für eine Umverteilung des öffentlichen Raums zu spüren, dies ist natürlich immer mit Diskurs und Aushandlung verbunden", erklärte Friedemann Goerl, Fußverkehrsverantwortlicher der Stadt Leipzig. "Aus diesem Grund möchten wir als Stadt all den unterschiedlichen Wünschen, Anmerkungen, aber auch der Kritik, einen öffentlichen Raum und Platz bieten."

Die Veranstaltung beginnt um 17 Uhr. Der Eintritt ist frei. Weitere Infos gibt es unter www.leipziger-osten.de/forum-verkehr.

Titelfoto: Sebastian Willnow/ZB/dpa

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