Messerangriff im City-Tunnel: Sind unsere Einsatzkräfte vorbereitet?
Von Tamina Porada, Erik-Holm Langhof
Leipzig - Ein Mann soll mehrere Reisende an der S-Bahn-Haltestelle Bayerischer Bahnhof angegriffen und teils schwer verletzt haben. So eine ähnliche Meldung könnten die Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst erhalten. Im City-Tunnel probten sie in der Nacht auf Montag den Ernstfall.
Wie von vor Ort berichtet wurde, rückten gegen 22.30 Uhr mehrere schwer bewaffnete und vermummte Polizisten in den Tunnel aus. Sie nahmen den "Angreifer", der von einem Schauspieler verkörpert wurde, fest.
Anschließend versorgten sie die zahlreichen geschminkten "Verletzten" und lösten bei der Rettungsleitstelle einen Massenanfall an Verletzten aus.
Zahlreiche Feuerwehrleute, Rettungskräfte, Notärzte und die Schnelle Einsatzgruppe rückten aus und kümmerten sich um die medizinische Betreuung der Betroffenen.
Gegen Mitternacht wurde die Übung beendet und danach ausgewertet.
Am Markt wurde ein Brand im City-Tunnel simuliert
Parallel dazu probten Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehren Leipzig an der S-Bahn-Haltestelle Markt einen Brandeinsatz im City-Tunnel.
Dafür blieb eine S-Bahn am Anfang des Bahnsteigs stehen und im hinteren Teil, der sich noch in der Tunnelröhre befand, wurde mit einer Nebelmaschine ein Brand im Zug simuliert.
An mehreren Stationen trainierten die Einsatzkräfte teilweise unter Atemschutz, wie sie in diesem Fall vorgehen müssten und wie der Brand am besten gelöscht werden könnte. Verletzte Personen wurden durch Puppen simuliert. In den frühen Morgenstunden war auch diese Übung zu Ende.
Insgesamt sollen mehr als 150 Einsatzkräfte von Landes- und Bundespolizei, Feuerwehr und Rettungsdienst und Mitarbeitende der Deutschen Bahn vor Ort gewesen sein. Der Tunnel war in der Zeit für den Zugverkehr gesperrt.
Die Großübungen im Leipziger City-Tunnel sind alle drei Jahre verpflichtend, damit die Betriebserlaubnis verlängert wird. 2028 findet planmäßig der nächste simulierte Einsatz statt.
Titelfoto: Bildmontage: Christian Grube; EHL Media/Erik-Holm Langhof

