Nach Blockade auf der Jahnallee: "Letzte Generation" räumt Hörsaal der Uni Leipzig

Leipzig - Erst traf es die Jahnallee, jetzt die Uni Leipzig!

Mitglieder der "Letzten Generation" sowie Studierende der Uni Leipzig hatten am Mittwochabend an der Besetzung teilgenommen.
Mitglieder der "Letzten Generation" sowie Studierende der Uni Leipzig hatten am Mittwochabend an der Besetzung teilgenommen.  © News5/Grube

Mitglieder der Gruppierung "Letzte Generation" haben am Mittwochabend den Audimax-Hörsaal im Augusteum der Uni besetzt.

Nachdem sie zuletzt eine Lebenserklärung von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (52, Bündnis 90/Die Grünen) gefordert hatten, richteten sie selbige Forderung nun an die Uni-Rektorin Prof. Dr. Eva Inés Obergfell (50).

"Die Rektorin [...] soll sich offiziell, öffentlich und gerichtet an Robert Habeck gegen den Bau und die Finanzierung neuer fossiler Infrastruktur aussprechen, insbesondere gegen neue Ölbohrungen in der Nordsee sowie neue Flüssiggas-Terminals", hieß es in einem Statement der Gruppe.

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Die "Letzte Generation" hatte zuletzt in Sachsen-Anhalt mit der Lahmlegung von Rohstoffleitungen auf sich aufmerksam gemacht. Am Montag schlug die Gruppierung erstmals auch in Leipzig zu, versperrte dort öffentlichkeitswirksam die Jahnallee.

Während am Montag jedoch zahlreiche Autofahrer auf dem Weg zur Arbeit von der Aktion betroffen waren, hielt sich die Wirkung diesmal jedoch in Grenzen. Wie TAG24 vonseiten der Polizei erfuhr, hatte die Universität bereits im Vorfeld erklärt, dass sie Angelegenheit zunächst selbst klären wolle und keine Beamten vor Ort nötig seien.

Mit Prof. Dr. Birgit Dräger war unter anderem die Kanzlerin der Uni im Audimax präsent, um das Gespräch zu suchen. Die Uni Leipzig hatte bereits im Vorfeld mitgeteilt, dass sie unter anderem in Forschung und Lehre bemüht sei, mehr Aufmerksamkeit für den Klimaschutz zu schaffen.

Universitäts-Kanzlerin Prof. Dr. Birgit Dräger.
Universitäts-Kanzlerin Prof. Dr. Birgit Dräger.  © News5/Grube

Update, 13. Mai, 13.15 Uhr: Besetzer haben Uni-Hörsaal verlassen

Nach zwei Nächten haben die Klima-Aktivisten den besetzten Hörsaal an der Uni Leipzig geräumt. Nachdem mit dem Rektorat eine Einigung erzielt worden sei, habe man das Gebäude freiwillig verlassen, sagte eine Sprecherin der Gruppe "Letzte Generation" am Freitagmittag.

Über den Inhalt der Einigung wollte sie zunächst nichts sagen.

Ein Sprecher der Uni bestätigte die Räumung des Hörsaals – eine gemeinsame Erklärung folgte kurze Zeit später. "Dem Rektorat lag stets eine friedliche und einvernehmliche Lösung am Herzen", wird hier die Kanzlerin der Universität Leipzig, Prof. Dr. Birgit Dräger, zitiert.

Das Rektorat werde die Forderungen der Protestierenden dem Senat, der hochschulöffentlich tagt, am kommenden Dienstag zur Kenntnis bringen, heißt es weiter.

Update, 13. Mai, 9.50 Uhr: Hörsaal weiterhin von Klima-Aktivisten besetzt

Der größte Hörsaal der Universität Leipzig bleibt auch Freitag weiterhin von Klimaaktivisten besetzt. Damit haben die Aktivisten der Gruppe "Letzte Generation" die zweite Nacht in Folge im besetzten Audimax verbracht.

Nach einer Tagung am Donnerstagabend habe sich das Rektorat auf ein Antwortschreiben an die Aktivisten geeinigt, teilte ein Sprecher der Universität Leipzig am Freitagmorgen mit. Darin versicherte das Rektorat, die Forderung, auf fossile Energien zu verzichten, in der nächsten Senatssitzung am Dienstag zu thematisieren.

Eine Räumung des Hörsaals stehe für die Uni Leipzig nach wie vor außer Frage.

Update, 12. Mai, 18.26 Uhr: Rektorat fordert Klimaaktivisten zur Räumung auf

Mitglieder der "Letzten Generation" halten weiterhin das Audimax der Uni Leipzig besetzt. Das Uni-Rektorat hat die Aktion zugelassen, setzt auf Dialog. In einer Mitteilung forderte Rektorin Prof. Dr. Eva Inés Obergfell die Protestierenden nun auf, den Saal zu Räumen.

"Das Rektorat als demokratisch gewähltes Gremium der Universität Leipzig ist verpflichtet, Forschung und Lehre zu ermöglichen. Deshalb fordern wir die Aktivist:innen auf, das Audimax zu räumen, so dass dort wieder Veranstaltungen mit je über 500 Studierenden möglich sind. Wir müssen die präsenzstärksten Vorlesungen unterbringen können", so Obergfell.

Die Universität Leipzig setze sich bereits für den Klimaschutz ein. "Etwas gegen den Klimawandel zu tun, ist für uns als Universität kein Lippenbekenntnis. Deshalb ist meine herzliche Bitte an die Protestierenden, zu einem fruchtbaren Dialog zu kommen, ohne die universitäre Lehre zu behindern."

Update, 12. Mai, 10.45 Uhr: Studenten noch immer in Hörsaal

Wie am Donnerstag bekannt wurde, hat eine Mehrzahl der Protestler auch die Nacht in dem Hörsaal auf Isomatten und Schlafsäcken verbracht.

Am Donnerstag gab es nach Angaben des Unisprechers eine Sitzung des Rektorates, bei dem auch Mitglieder der Gruppe teilnehmen sollten.

"Eine Räumung des Hörsaals ist zum jetzigen Zeitpunkt jedenfalls nicht geplant", betonte er.

Titelfoto: News5/Grube

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