Nach Fahrradsturz in Leipzig: War der Weg schuld?

Von Anke Brod

Leipzig - Zum Ende der sächsischen Schulferien stürzte im Stadtteil Holzhausen ein Kind derart schwer, dass der Rettungsdienst kommen musste. Passierte der Unfall auf dem Geh- und Radweg der Stötteritzer Landstraße wegen des teils unebenen Bodens?

Der Rettungswagen musste kommen und das Kind medizinisch versorgen.  © Anke Brod

Eines vorweg: Die Sturzursache bleibt unklar.

Wie die Integrierte Regionalleitstelle (IRLS) erst am Freitag, fünf Tage nach dem Unfall, auf TAG24-Nachfrage berichtete, sei der Rettungsdienst aufgrund des Fahrradsturzes vor Ort im Einsatz gewesen. Aussagen oder Hinweise zum Zustand des Fuß- und Radweges lägen nicht vor.

Das Kind war unweit der Bushaltestelle "Siedlung Waldfrieden" mit dem Rad gestürzt.

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Dort ist der von Holzhausen kommende, vorher abschüssige und kurvige Weg augenscheinlich weitestgehend intakt. Lediglich ein mittelgroßes Loch im Asphalt könnte in dem Bereich einen reibungslosen Fahrverlauf trüben.

Der Geh- und Radweg entlang der Stötteritzer Landstraße entstand laut Leipziger Mobilitäts- und Tiefbauamt 2014. "Leider kam es bereits einige Jahre nach Inbetriebnahme zu Wurzeltrieben durch die in der Nähe befindlichen Bäume", erläuterte Stadtsprecherin Franziska Schneider auf TAG24-Anfrage.

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Baumwurzeln als Stolperfalle?

Baumwurzeln sorgen für Schäden auf dem Weg.  © Anke Brod

Punktuell habe man daher bereits 2021 entsprechende Instandsetzungen ausgeführt. Wegen des starken Wurzelwachstums der Bäume sei das jedoch nicht überall von dauerhafter Natur, an anderen Stellen verursachten neue Wurzeltriebe weitere Schäden.

"Um dies nachhaltig zu verhindern, müssten die Bäume entfernt werden, was negative Folgen für Stadtklima und Stadtgestaltung hätte", so die Überlegungen aus dem Amt. Daher sei das keine Option. Alleiniges Entfernen der Wurzeln beeinträchtige indes die Standsicherheit der Bäume.

Der angeführte Sturz des Kindes sei äußerst bedauerlich.

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Besagten Geh- und Radweg kontrollieren demnach regelmäßig Mitarbeiter des Mobilitäts- und Tiefbauamts der Stadt Leipzig. Dabei werden Schäden aufgenommen, bewertet und priorisiert. Derzeitig dort vorhandene Wurzeltriebe habe man bisher als "gut sichtbar" eingeschätzt, so das Amt. Nutzende könnten sich auf die Situation einstellen.

"Die Wurzeltriebe stellen sicherlich eine erhebliche Komfortbeeinträchtigung dar", hieß es weiter. Wegen der guten Sichtbarkeit - durch Straßenbeleuchtung auch bei Dunkelheit - handele es sich der Einschätzung nach jedoch um keine Gefahrenstelle.

Aufgrund der Gefährdungsanalyse sowie "einer Fülle notwendiger Baumaßnahmen bei begrenztem Budget" sei noch keine Instandsetzungsmaßnahme des Geh- und Radwegs vorgesehen.

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