Radstreifen auf dem Leipzig-Ring: Fällt diese Autospur als Nächstes weg?

Leipzig - Die Radspur auf dem Leipziger Ring soll weiter ausgebaut werden, das hat Baubürgermeister Thomas Dienberg (Grüne) bereits Anfang des Jahres angekündigt. Nun geraten gleich zwei Punkte in den Fokus der Planer - und eine weitere Spur könnte für Autofahrer wegfallen.

Der Ausbau von Leipzigs Ring-Radspur geht weiter. In der Ratsversammlung am Mittwoch waren nun gleich zwei Bereiche das Thema.
Der Ausbau von Leipzigs Ring-Radspur geht weiter. In der Ratsversammlung am Mittwoch waren nun gleich zwei Bereiche das Thema.  © Christian Grube

So prüft die Stadt, den Radstreifen auf dem Dittrichring und Goerdelerring nördlich in Richtung Tröndlinring fortzuführen. Gleichzeitig soll auch der Knotenpunkt Martin-Luther-Ring, Lotterstraße und Rudolphstraße angegangen werden.

Der Stadtbezirksbeirat Mitte hatte sich am Mittwoch im Stadtrat für eine konsequente Vollendung des Radstreifens auf Martin-Luther- und Dittrichring ausgesprochen. Dazu wollten sie prüfen:

  • den Radfahrstreifen auf dem Dittrichring und Goerdelerring in nördliche Richtung bis zur Kreuzung Tröndlinring anstelle der rechten Autospur weiterzuführen.
  • den Radstreifen auf dem Martin-Luther-Ring in südliche Richtung mindestens bis zur Kreuzung Rudolphstraße anstelle der rechten Autospur weiterzuführen.
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"Der Abschnitt [in Richtung Norden, Anm. d. Red.] ist vielen bekannt", sagte Thomas Nörlich vom Beirat während der Ratsversammlung. "Die Menschen teilen sich dort den Gehweg. An der engsten Stelle ist dieser gerade mal 1,5 Meter breit. Die Situation ist untragbar. So sieht Flächengerechtigkeit nicht aus."

Radspur auf dem Ring: Dieser Abschnitt soll noch 2024 entstehen

Unter anderem bei der Spur auf dem Martin-Luther-Ring in südliche Richtung will die Stadt nachbessern. Für Diskussionen sorgte derweil der Radstreifen Richtung Norden. Ein Ausbau könnte dort den Wegfall einer Autospur bedeuten.
Unter anderem bei der Spur auf dem Martin-Luther-Ring in südliche Richtung will die Stadt nachbessern. Für Diskussionen sorgte derweil der Radstreifen Richtung Norden. Ein Ausbau könnte dort den Wegfall einer Autospur bedeuten.  © Christian Grube

Sowohl Dr. Sabine Heymann von der CDU als auch FDP-Stadtrat Sven Morlok mahnten bereits während der Sitzung, dass die Stadt an dieser Stelle nicht einfach nur eine Spur streichen könne.

"Der Verkehr kommt nicht nur aus der Innenstadt, sondern auch aus den Außenbezirken und darüber hinaus. Wenn wir diesen Bereich umbauen, müssen wir Alternativen anbieten. Wenn wir den Verkehr einschränken, wird er schließlich nicht weniger, es staut sich nur länger", sagte Morlok.

"Noch eine Spur zu sperren, kommt einer Eskalation der Situation gleich", warnte gleich AfD-Stadtrat Andreas Keller.

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Dass die Stadt den Knotenpunkt Martin-Luther-Ring, Rudolphstraße und Lotterstraße angehen will, hatte Baubürgermeister Dienberg bereits im Februar angekündigt. Das Ziel: eine bessere Radverkehrsführung hin zum Clara-Zetkin-Park, die Planung werde 2025 gestartet. Mit einer Umsetzung ist nicht vor 2027 zu rechnen.

Noch in diesem Jahr soll zudem ein weiterer Radabschnitt vom Augustusplatz bis zur Parkanlage hinter dem Gewandhaus markiert werden. Aktuell gibt es dort drei Autospuren. Nach Einschätzung der Stadt genügen jedoch zwei.

Titelfoto: Christian Grube

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