Leipzig - In Leipzig wurde am Mittwoch erneut ein Haus besetzt.
Wie die Initiative "Leipzig Besetzen" auf ihrer Website mitteilte, konzentriert sich die Aktion diesmal auf das Gebäude "Eineck" im Leipziger Stadtteil Neustadt-Neuschönefeld.
An die Fassade wurden mehrere Banner, unter anderen mit Aufschriften wie "Besetzt" und "Free Maja", gehängt. Auch vor dem Haus versammelten sich circa 50 Unterstützer.
"In das seit weit über 15 Jahren leer stehende Objekt sollen Menschen einziehen, die durch Diskriminierung kaum Chancen auf dem Wohnungsmarkt haben", so die Erklärung der Aktivisten, die sich für Verhandlungen mit Stadt und Eigentümern bereit erklärt haben.
Das Konzept der Initiative beinhaltet auch die Schaffung von Räumen für verschiedene Kiez-Vereine.
Polizei zeigt Präsenz vor besetztem Haus
So kritisiert "Leipzig Besetzen" in ihrem Schreiben auch die rasant steigenden Mieten in der Gegend rund um die Eisenbahnstraße. Dazu stößt ihr die kostenintensive Einrichtung der neuen Polizeiaußenstelle an der Hermann-Liebmann-Kreuzung sauer auf: "Anstatt das Geld in die Förderung von Jugendarbeit, Austausch und tatsächlich bürgernahe Angebote zu investieren."
Juliane Nagel (47, Die Linke) unterstützte die Hausbesetzung auf X: "Wenn Leerstand in Kauf genommen und mit Wohnraum spekuliert wird, muss konsequent eingegriffen werden. Die Aktivist*innen legen den Finger in die Wunde."
Wie Polizeisprecher Tom Erik Richter TAG24 am Mittwochabend sagte, befindet sich die Behörde aktuell mit mehreren Kräften vor dem besetzten Gebäude. Die Situation werde weiterhin im Auge behalten und geprüft.
Am Abend drangen die Beamten in das Haus ein - zunächst jedoch ohne Erfolg. Weitere Räumungsversuche sollen folgen.
Bereits am Wochenende war im Rahmen der linken Aktionstage "Autonome Besetzungstage – Gemeinsam gegen Mietwucher, Verdrängung und Gentrifizierung" ein Gebäude im Leipziger Westen von drei Personen besetzt worden, außerdem auch eines im Osten der Stadt.