Angler ziehen Phosphorbombe aus Leipziger Kanal, jetzt spricht Polizei Warnung aus!

Leipzig - Im Leipziger Westen lief am Donnerstagabend ein Großeinsatz von Feuerwehr und Polizei. Auch ein Sperrkreis wurde eingerichtet.

Experten untersuchen den Kanister.
Experten untersuchen den Kanister.  © EHL Media/Björn Stach

Wie die Polizei am Freitag mitteilte, hatten Passanten die Behörde gegen 17.35 Uhr darüber informiert, dass Magnetangler im Bereich der Karl-Heine-/Nonnenstraße einen Gegenstand aus der Weißen Elster gezogen hatten. Nach Informationen vom Abend war dabei zunächst von einem Kanister ausgegangen worden. Der Grund für den Anruf: Der Gegenstand fing plötzlich an zu rauchen!

Da der Inhalt zunächst unklar war, wurden sogleich große Geschütze aufgefahren: Die Feuerwehr eilte mit ihrem Gefahrgutzug herbei, untersuchten das Fundstück in Absprache mit dem Kampfmittelräumdienst der Polizei.

Dabei stellte sich schließlich heraus: Die Angler hatten nicht nur einen harmlosen Kanisten geborgen, sondern eine Phosphorbombe aus dem Zweiten Weltkrieg!

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Die Polizei richtete einen Sperrkreis von 50 Metern um den Sprengsatz ein. Dazu wurde auch die Karl-Heine-Straße zwischen Nonnenstraße und Klingerweg gesperrt.

Dies hatte auch Folgen für den abendlichen LVB-Linienbetrieb: Die Trams 2 und 14 fuhren bis in die Abendstunden mit Umleitung über den Waldplatz und die Angerbrücke. Die Linie 1 verkehrte zwischenzeitlich mit erheblicher Verspätung.

Polizei gibt Warnung heraus: Magnetangeln mit erheblichen Gefahren verbunden!

Die Brücke der Karl-Heine-Straße wurde gesperrt.
Die Brücke der Karl-Heine-Straße wurde gesperrt.  © EHL Media/Björn Stach

Am späten Abend sicherten Spezialkräfte schließlich den Blindgänger und transportierten ihn ab, um ihn unschädlich zu machen. Der Sperrkreis konnte gegen 22.30 Uhr aufgehoben werden.

Bereits im April hatte ein Magnetangler eine Stabbrandbombe und einen Panzerfaustkopf aus dem Zweiten Weltkrieg aus der Weißen Elster gefischt.

Die Polizei wies nun darauf hin, dass Magnetangeln mit erheblichen Gefahren verbunden ist. "In vielen Leipziger Gewäsern können sich noch Überreste aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs befinden, darunter alte Munition, Granaten oder andere Kampfmittel", erklärte Polizeisprecherin Melanie Roeber. "Diese können durch Magnetangeln unbeabsichtigt geborgen oder destabilisiert werden, was unter Umständen lebensgefährlich sein kann."

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In Sachsen sei Magnetangeln nur mit ausdrücklicher Genehmigung erlaubt. Ohne diese kann ein Bußgeld drohen. "Bitte verzichten Sie aus Sicherheitsgründen auf das Magnetangeln in Leipziger Gewässern", mahnte die Polizei. Im Verdachtsfall von Munition oder anderen gefährlichen Funden soll umgehend die Behörde informiert werden.

Erstmeldung am 12. Juni, 20.31 Uhr. Zuletzt aktualisiert am 13. Juni um 11.48 Uhr.

Titelfoto: Bildmontage: EHL Media/Björn Stach

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