Unfall bei Eilenburg: Mercedes des Todesfahrers gehörte seiner Familie und hatte keinen TÜV

Eilenburg - Der schreckliche Unfall vor knapp zwei Wochen in Eilenburg mit vier Toten und vier Verletzten - bis heute ist der Polizei nicht klar, wer dem 18-jährigen Syrer, der keinen Führerschein besaß, den Mercedes überließ. Der Wagen hatte keinen TÜV und nur eine Kurzzeitzulassung.

Ein Bestatter schiebt den Sarg eines Unfalltoten in seinen Wagen. Bei dem Unfall auf der B 87 starben am 9. März vier Menschen.
Ein Bestatter schiebt den Sarg eines Unfalltoten in seinen Wagen. Bei dem Unfall auf der B 87 starben am 9. März vier Menschen.  © Jan Woitas/dpa

Der mutmaßliche Unfallverursacher habe aufgrund seiner Verletzungen noch immer nicht vernommen werden können, sagte Polizei-Sprecher Olaf Hoppe auf TAG24-Anfrage.

Der Mercedes sei eigentlich abgemeldet gewesen und nur im Unfallzeitraum von einem Zulassungsdienst für mehrere Tage mit einem Kurzzeitkennzeichen angemeldet worden. Und zwar auf den 18-Jährigen selbst.

Dass der Syrer gar keinen Führerschein hat, spielt dabei keine Rolle, erklärte Leipzigs Oberstaatsanwalt Ricardo Schulz auf Anfrage. "Für die Zulassung eines Fahrzeugs ist es nicht erforderlich, dass der Antragsteller nachweist, dass er im Besitz einer Fahrerlaubnis ist."

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Nach Erkenntnissen der Polizei befand sich der Mercedes im Besitz der Familie des jungen Mannes und hatte keinen TÜV.

Wer den Wagen letztlich dem 18-Jährigen überließ, wissen die Ermittler noch nicht. Bisher werde noch kein Ermittlungsverfahren gegen Dritte wegen des Zulassens des Fahrens ohne Fahrerlaubnis geführt, erklärte die Staatsanwaltschaft auf Anfrage.

Auf Messenger-Diensten kursierende Gerüchte, wonach der Mercedes-Fahrer schon zuvor in Leipzig einen Crash gebaut habe und auf der Flucht vor der Polizei gewesen sei, wiesen die Behörden als "Fake" zurück.

Der Alkoholtest fiel übrigens negativ aus. Das Ergebnis der toxikologischen Untersuchung (Drogen) steht hingegen noch aus.

Titelfoto: Jan Woitas/dpa

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