Wieder Verkehrs-Chaos in Leipzig! LVB streiken pünktlich zum Champions-League-Spiel

Leipzig - Nachdem bereits am Freitag in Leipzig im öffentlichen Dienst gestreikt wurde, legen die Mitarbeitenden der Leipziger Verkehrsbetriebe nun auch am heutigen Mittwoch ab 3 Uhr morgens ihre Arbeit niedern.

Noch ist das letzte Wort nicht gesprochen: Auch am Mittwoch wird in Leipzig bei den LVB gestreikt.
Noch ist das letzte Wort nicht gesprochen: Auch am Mittwoch wird in Leipzig bei den LVB gestreikt.  © Lausitznews

So teilte ver.di am Dienstagmittag mit, dass am 22. Februar im Rahmen der zweiten Tarifrunde ein ganztägiger Warnstreik ansteht. Aufgerufen dazu sind die Beschäftigten und Auszubildenden der (Stadt-)Verkehrsbetriebe und LeoBus sowie die der Aus- und Weiterbildungsbetriebe. Die Aktion soll am Donnerstagmorgen um 5 Uhr enden.

Somit dürfte auch die Anreise zum Champions-League-Spiel von RB Leipzig gegen Manchester City (Anstoß 21 Uhr) zu einem schwierigen Unterfangen werden. Der Klub forderte Fans zu frühzeitiger Anreise - sofern möglich - bestenfalls per Fahrrad oder zu Fuß auf.

Die Stadt hatte indes Besucher gebeten, rechtzeitig anzureisen. Auswärtige Gäste sollten demnach die Park-and-Ride-Plätze "Leipziger Messe" und "Völkerschlachtdenkmal" nutzen. Von dort könnten sie mit der S-Bahn zum Hauptbahnhof fahren und den Rest des Wegs laufen. Zum Teil gebe es auch Platz in den Parkhäusern der Innenstadt. Vorsicht ist dabei auf dem Rückweg geboten: Wegen Bauarbeiten im Citytunnel fahren die S-Bahnen ab 21 Uhr nur noch eingeschränkt.

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Nach Angaben der Stadt sind zudem im Umkreis der Red Bull Arena Halteverbote und Straßensperrungen nötig, um Rettungswege zu sichern. Demnach sollten am Mittwoch von 18 bis 21 Uhr mehrere Straßen im westlichen Waldstraßenviertel gesperrt werden.

LVB kündigt erhebliche Einschränkungen im Linienverkehr an

Die Bahnsteige werden am Mittwoch leer bleiben.
Die Bahnsteige werden am Mittwoch leer bleiben.  © Christian Grube

"Die LVB sind das Rückgrat der Mobilität in einer wachsenden Stadt. Ohne einen funktionierenden ÖPNV versinkt die Stadt im Chaos", erklärte Paul Schmidt, ver.di-Fachbereichsleiter für den Verkehr. "Dafür wird kräftig investiert – nur leider nicht in das Personal."

Besonders im Hinblick auf die Jahre bis 2030, wenn laut Schmidt "erhebliche Teile der Belegschaft" ihren Ruhestand antreten wollen, werden die bereits aktuell sichtbaren Personal-Lücken für große Probleme sorgen.

Und auch die mangelhaften Löhne, vor allem bei Leipziger Fahrerinnen und Fahrern, stoßen bitter auf: "Bei der Bezahlung der Beschäftigten im ÖPNV ist Sachsen bundesweit Schlusslicht. Anders als in Dresden, Chemnitz und Plauen wurde den Mitarbeitenden auch ein Inflationsausgleich verwehrt."

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Deshalb werden in der zweiten Tarifrunde 500 Euro mehr bei den Monatslöhnen gefordert. Für viele LVB-Angestellte gehe es dabei um "die absolute Existenz".

In welchem Umfang die Leipziger Bus- und Straßenbahnlinien betroffen sein werden, ist laut LVB noch nicht absehbar. Es sei aber mit erheblichen Einschränkungen im Linienverkehr zu rechnen. Regionalbusse und -züge sowie S-Bahnen sollen nicht bestreikt werden.

Am Abend staute sich dann der Verkehr rund um die Red Bull Arena.
Am Abend staute sich dann der Verkehr rund um die Red Bull Arena.  © Montage: Christian Grube + Screenshot/instagram.com/jkasek67/
Weil kein Durchkommen war, mussten zahlreiche RB-Fans zu Fuß zum Stadion gelangen.
Weil kein Durchkommen war, mussten zahlreiche RB-Fans zu Fuß zum Stadion gelangen.  © privat

Updates könnt Ihr Euch am Mittwoch auf der LVB-Website oder LeipzigMOVE-App holen.

Originalmeldung vom 21. Februar, 13.38 Uhr. Zuletzt aktualisiert am 22. Februar, um 17.22 Uhr.

Titelfoto: Montage: Christian Grube + privat + Screenshot/instagram.com/jkasek67/

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