Eklat an Uniklinik Leipzig: Eltern wollen Neugeborenes nach Terror-Fürst benennen
Leipzig - Es ist ein Babyname, der für Empörung sorgt. Im Universitätsklinikum Leipzig kam ein Junge zur Welt, der Yahya Sinwar heißen soll - so wie der Drahtzieher des Hamas-Terrors vom 7. Oktober 2023.
Alles in Kürze
- Eltern wollen Neugeborenes nach Terror-Fürst Yahya Sinwar benennen
- Name sorgt für Empörung im Universitätsklinikum Leipzig
- Yahya Sinwar war Chef der Hamas im Gazastreifen
- Krankenhaus veröffentlicht Statement und entschuldigt sich
- Standesamt kann Namenseintragung verweigern, wenn das Kindeswohl gefährdet ist

In einem Post bei Instagram teilte der Instagram-Account der Geburtsmedizin des Universitätsklinikums Leipzig ein Foto der Geburtstafel vom 3. August. Als erster Neuzugang des Tages wurde dort der kleine Yahya Sinwar begrüßt, drei Herzchen zieren den Namen. Über diesen Vorfall berichtete zuerst die "Welt".
Terrorfürst Yahya Sinwar (†61), wegen seiner Brutalität auch bekannt als "Schlächter von Chan Yunis", war Chef der Hamas im Gazastreifen. Auf sein Konto gehen zahlreiche Terroranschläge und die brutale Unterdrückung Andersdenkender.
Er gilt als Drahtzieher des brutalen Angriffs auf Israel vom 7. Oktober 2023. 1200 Menschen kamen ums Leben, als palästinensische Terroristen nach Israel eindrangen, völlig enthemmt mordeten und vergewaltigten. Die meisten Opfer waren Zivilisten, darunter Frauen und kleine Kinder. 239 Menschen wurden zudem in den Gazastreifen verschleppt. Sinwar wurde im Oktober 2024 von der israelischen Armee unschädlich gemacht.
Nun soll ein kleiner Junge ausgerechnet seinen Namen tragen. Wer die Eltern sind, ist nicht bekannt.


Babyname sorgt für Empörung - Krankenhaus veröffentlicht Statement
Inzwischen wurde der Post gelöscht, das Uniklinikum sah sich gezwungen, zu reagieren.
In einem Statement bei Instagram heißt es: "Heute haben wir auf unserem Kanal der Geburtsmedizin - wie jeden Tag - die Vornahmen der Neugeborenen veröffentlicht. Dabei wurde ein Name genannt, der aktuell in einem politischen Kontext steht und bei einigen Nutzer*innen Irritationen oder Unverständnis ausgelöst hat."
Die Veröffentlichung der Namen erfolge nur mit Zustimmung der Eltern und ohne Bewertung. Man entschuldige sich ausdrücklich, wenn sich jemand durch den Post verletzt oder provoziert gefühlt hat, hieß es vom Social-Media-Team des UKL bei Instagram.
Ob es sich lediglich um eine unglückliche Namenswahl handelt, sei dahingestellt. Das zuständige Standesamt kann die Eintragung verweigern, wenn der Vorname das Kindeswohl gefährdet, anstößig oder lächerlich wirkt.
Titelfoto: MOntage: Instagram/ukl_geburtsmedizin via X/@Ben_Salomo, Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa