Große Sorge um Leipzigs älteste Giraffe: Wie lange hält Ashanti noch durch?

Leipzig - Mit 21 Jahren ist Ashanti die älteste Giraffendame, die der Leipziger Zoo zu bieten hat. In der neuen "Elefant, Tiger & Co."-Folge (in der MDR-Mediathek verfügbar) wurden die Schattenseiten dieses hohen Alters aufgezeigt.

Die Giraffen im Leipziger Zoo sind ein eingespieltes Team - außer wenn es ums Futter geht. Da zieht Oma Ashanti oftmals den Kürzeren.
Die Giraffen im Leipziger Zoo sind ein eingespieltes Team - außer wenn es ums Futter geht. Da zieht Oma Ashanti oftmals den Kürzeren.  © Zoo Leipzig

Aufgrund ihres abbauenden Gebisses muss Ashantis Essen von den Pflegern Tana und Jens in zentimeterkleine Stücke zermahlen werden, bis am Ende nur noch eine Art Porridge übrigbleibt.

Beim Anblick ihres Frühstücks beginnt die Giraffen-Seniorin sofort zu sabbern - und verputzt die Portion bis auf den letzten Krümel. Fürs Essen muss sie jedoch von ihrer Herde getrennt und in einen separaten Bereich gebracht werden, zu groß ist die Gefahr, dass die anderen Giraffen ihr alles wegfressen würden.

Noch ein Nachteil des hohen Alters ist nämlich, dass Ashanti wahnsinnig langsam frisst. Bei der Gruppenfütterung bleibt dann leider nicht viel für sie übrig. So wird sie vom Personal auch liebevoll "Die ewig Kauende" genannt.

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Normalerweise legt die Giraffendame im Sommer ordentlich zu, sodass sie im Winter erfahrungsgemäß viel Gewicht verlieren kann, ohne dass sie darunter leidet. Doch nun, Anfang Herbst, bietet sich den Pflegern ein besorgniserregendes Bild: "Sie hat nichts aufgebaut", stellt Jens fest. "Da gehen die Alarmglocken an." Und auch Ashantis dünne Unterlippe bereitet ihm Sorgen: "Da hängt nur noch ein kleiner Lappen."

Giraffen-Oma Ashanti fehlt es an Gewicht

Bei der Visite stellt Tierarzt Dr. Bernhard dann ebenfalls fest, dass die Giraffe viel zu viel Gewicht verloren hat: "Du siehst jeden Wirbel." Dass ihre Kauleiste zudem nur noch aus Zahnfleisch und Kiefer besteht, ist alles andere als ideal: Rein flüssig kann Ashanti nicht ernährt werden, da ihr die wichtigen Mikroorganismen aus dem Pansen-Futter fehlen würden.

Die Prognose des Mediziners ist düster: Im schlimmsten Fall würde sich die Giraffen-Oma eines Abends in einer komischen Position hinlegen und die ganze Nacht vergeblich versuchen wieder auf die Beine zu kommen - nur um sich dabei zu verletzen. Dieses Leiden muss unbedingt verhindert werden, da ist sich das Zoo-Personal einig.

"Letztendlich wird es aus medizinischen Gründen eine Euthanasie sein, die ich natürlich zu verantworten habe", so Dr. Bernhard. Bevor es so weit ist, muss sich aber noch mit den Pflegern beraten werden.

Titelfoto: Zoo Leipzig

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