Leipziger Lippenbären unter Hausarrest! So werden sie bei Laune gehalten

Leipzig - Was tun die Leipziger Lippenbären eigentlich, wenn sie ausnahmsweise mal die Außenanlage nicht betreten dürfen? Die neue "Elefant, Tiger & Co."-Folge (in der MDR-Mediathek abrufbar) brachte bei dieser Frage am Freitagabend Licht ins Dunkel.

Im Leipziger Zoo fühlen sich Lippenbären pudelwohl. (Archivbild)
Im Leipziger Zoo fühlen sich Lippenbären pudelwohl. (Archivbild)  © Facebook/Zoo Leipzig

Das Außengelände musste nämlich einer gründlichen Reinigung unterzogen werden, da sich dort in den Abflüssen viel Laub und Dreck gesammelt hatte.

Für die Lippenbären Lina und Randhir bedeutete das: Hausarrest. Im Innengehege mussten sie mehr oder weniger geduldig auf die Kreativität der Pflegerinnen Anja und Heike hoffen.

"Wir müssen sie bei dem guten Wetter gut bespaßen, damit es ihnen nicht ganz so langweilig wird", erklärten die beiden - vor allem mit Blick auf den aufgedrehten Randhir: "Der weiß vor lauter Blödsinn nicht, was er machen soll."

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Ganz im Gegensatz zu seiner Gefährtin Lina, die mit dem liebevollen Spitznamen "Die Dicke" eigentlich am liebsten ihre Ruhe hätte. "Bei Lina ist das Temperament mehr aufs Schlafen ausgelegt", erklärte Heike. Trotzdem soll auch die faule Bären-Dame ein bisschen unterhalten werden.

Deshalb hatten sich die Pflegerinnen mit einer Karre auf den Weg über das Zoo-Gelände gemacht, um morsches - oder wie Heike es nannte: "altes knackiges" - Holz zu sammeln. Das sei für Bären nämlich das beste Spielzeug, da sie es bei der instinktiven Suche nach Insekten komplett zerpflücken und somit lange und gut beschäftigt sind.

Zudem wurden in den Gehegen noch mit Erdnüssen gefüllte Kanister, Gemüse und große Äste verteilt - und voilà: Der Indoor-Spielplatz war bereit für die Ankunft der mehr oder weniger begeisterten Tiere.

Pflegerinnen und Lippenbären kennen sich in- und auswendig

Tatsächlich stürzte sich vor allem Randhir ("Für den ist auch alles Spielzeug") sofort auf das Holz, und sogar "die Dicke" war beim Anblick der mit Snacks befüllten Gegenstände ganz begeistert. Für die Pflegerinnen hat sich die Mühe also durchaus gelohnt.

Ein Grund, warum das Ablenkungs-Manöver im Stubenarrest so gut funktioniert, ist wohl auch, dass die Frauen die Bären bereits seit vielen Jahren betreuen und inzwischen quasi in- und auswendig kennen. Bereits anhand der kleinsten Verhaltensweisen können die Pflegerinnen abschätzen, wie es den Tieren geht. Trotz aller Liebe und Gewohnheit sei bei Bären natürlich trotzdem stets Vorsicht geboten: "Man darf nicht leichtsinnig werden."

Übrigens: Der Zoo Leipzig gilt als erfolgreichster Lippenbär-Züchter außerhalb Indiens. In den vergangenen 56 Jahren erblickten in der Messestadt mehr als 75 Jungtiere das Licht der Welt.

Titelfoto: Facebook/Zoo Leipzig

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