Leo-Mama und Tochter im Leipziger Zoo getrennt: "Hätte gedacht, dass sie mehr weint"

Leipzig - Erwachsen werden ist nicht immer leicht! Diese Erfahrung musste nun auch die junge Leopardin Manju im Zoo Leipzig machen: Sie wurde von ihrer Mama Mia getrennt.

Vor etwa einem Jahr war Manju noch ganz klein. Nun macht die Leopardin einen großen Schritt in Richtung Selbständigkeit. (Archivbild)
Vor etwa einem Jahr war Manju noch ganz klein. Nun macht die Leopardin einen großen Schritt in Richtung Selbständigkeit. (Archivbild)  © Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Harmonie ist anders - zwischen der Amurleoparden-Mutter und ihrer Tochter kriselt es. "Man sieht auch, warum die Stimmung gerade so ein bisschen am Kippen ist, weil Mia anscheinend rollig ist und dementsprechend ist sie dann Manju gegenüber auch nicht mehr so gut gestimmt, weil sie andere Dinge im Kopf hat", erklärt Tierpfleger Dennis Hochgreve in der aktuellen Folge der MDR-Sendung "Elefant, Tiger und Co.".

Zeit für eine Veränderung also. Aber keine Sorge: Das hat schon alles seine Richtigkeit: "In der Natur wär's dann jetzt auch so, das Mia dann irgendwann das Jungtier vertreiben würde", weiß Hochgreve. "Klappt bei uns nicht ganz so gut. Jetzt müssen wir dafür sorgen, dass die beiden sich nicht in die Haare kriegen und dementsprechend werden wir sie dann jetzt auch trennen."

Doch nur, weil es ganz natürlich ist, heißt das noch lange nicht, dass es auch einfach ist. Allerdings ist Aufschub auch keine Lösung.

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Der Tierpfleger beschreibt das aktuelle Zusammenleben: "Man merkt es gerade, wenn Manju noch so ihre fünf Minuten hat und der Spieltrieb nochmal durchkommt und sie dann gerne mit Mia spielen würde, da ist es dann vorbei, also da versteht Mia dann auch keinen Spaß mehr, da wird dann auch mal kurz in den Nacken gebissen und sie zurechtgewiesen."

Die Expertenmeinung: "Das sind so Anzeichen, dass es jetzt einfach Zeit ist."

"Sie muss jetzt selber klarkommen"

Gesagt, getan - Mama und Tochter kommen in verschiedene Gehege. Das muss Manju allerdings erstmal verarbeiten. Laut Hochgreve ist die Wildkatze verunsichert: "Man sieht schon, das sie auch sucht, aber ist auch ganz natürlich, Mia ist immer so ihr Rückhalt gewesen, die Mutti die immer aufgepasst hat."

Nun ist ein großer Schritt in Richtung Selbstständigkeit angesagt: "Sie muss jetzt selber klarkommen", so der Tierpfleger.

Tatsächlich scheint sich Manju am Ende aber sehr tapfer zu schlagen - Hochgreves Kollegin Maria Raitzig findet, dass die Leopardin es mit Fassung nimmt: "Ich hätte gedacht, dass sie mehr weint oder ruft."

Und schließlich hat so eine neu gewonnene Unabhängigkeit doch immer auch ihre guten Seiten...

Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

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