Zuckersüße Unterstützung für schnatternde Rasselbande: Leipzigs Entenpapa braucht Hilfe!

Leipzig - Ob Bootsvermietung oder Entenaufzucht – bei Stephan Lademann (44) am Elster-Saale-Kanal im Westen der Stadt ist eigentlich immer was los. Doch obwohl die Messestadt so langsam zur Normalität zurückkehrt, ist an eine Rückkehr zum Alltag bei Leipzigs Entenpapa kaum zu denken.

Stephan Lademann (44) kümmert sich seit einigen Jahren um verwaiste Entenküken – Fridolin hat er sogar adoptiert.
Stephan Lademann (44) kümmert sich seit einigen Jahren um verwaiste Entenküken – Fridolin hat er sogar adoptiert.  © Stephan Lademann privat

Der Leipziger verdient sein Geld mit der Vermietung von Motorbooten am Elster-Saale-Kanal. Schlimm genug, dass die pandemische Lage und auch das eher ungemütliche Frühlingswetter dies bisher nicht zuließen.

Viel schlimmer ist allerdings, dass nicht weit von seiner Anlegestelle vor einiger Zeit Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden wurden. Deren Bergung durch den Kampfmittel-Beseitigungsdienst wird noch einige Monate andauern.

Das heißt: Während der Arbeiten ist der Kanal für den Schiffsverkehr gesperrt, zunächst bis mindestens Ende August, hieß es. Mittlerweile weiß Stephan Lademann, dass die Saison für ihn gelaufen ist: "Ich hab komplett zu und weiß nicht, wie ich meine Rechnungen zahlen soll."

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Dabei scheint es ihm weniger um sich selbst zu gehen, sondern vielmehr um die schnatternden Hausbootbewohner, um die er sich jedes Jahr aufs Neue kümmert.

2020 hatte er insgesamt 76 Entenküken bei sich aufgenommen und später wieder ausgewildert, in diesem Jahr sind es schon 42, dabei hat die Saison gerade erst begonnen. Adoptiv-Ente Fridolin könnte also noch mehr "Übergangs-Geschwister" bekommen.

Fridolin wurde im Mai 2020 geboren und die ersten Wochen von einer Frau vegan ernährt. So konnte sich sein Knochenbau nicht vollständig ausbilden und auch Fliegen ist nicht möglich. Deshalb hat der Entenpapa ihn adoptiert, er gehört nun zur Familie und hat sogar seine eigene Facebook-Seite.

In diesen Boxen zieht er die Küken auf – fast ein Full-Time-Job.
In diesen Boxen zieht er die Küken auf – fast ein Full-Time-Job.  © Stephan Lademann privat
Zurzeit leben schon wieder 42 Entchen auf dem Hausboot im Leipziger Westen.
Zurzeit leben schon wieder 42 Entchen auf dem Hausboot im Leipziger Westen.  © Stephan Lademann privat
Im Elster-Saale-Kanal vermietet Stephan Lademann Boote und kümmert sich um seinen gefiederten Nachwuchs.
Im Elster-Saale-Kanal vermietet Stephan Lademann Boote und kümmert sich um seinen gefiederten Nachwuchs.  © Lutz Brose

Spendenaufruf von Zieh-Ente Fridolin bringt rührendes Ergebnis

Die Grundschüler haben tolle Kunstwerke gezaubert...
Die Grundschüler haben tolle Kunstwerke gezaubert...  © privat

"Ich muss die Enten irgendwie durchbringen", sagt Stephan Lademann, doch das sei momentan gar nicht so einfach. Selbstverständlich habe er sich einen Job gesucht, aber er könne die Küken nicht acht bis zehn Stunden allein lassen. Sie brauchen schließlich alle paar Stunden frisches Trinkwasser und Mückenlarven.

Zieh-Ente Fridolin weiß auch, wie schwer es sein Papa hat, und hat deswegen bei Facebook um Spenden gebeten. Den zuckersüßen, aber auch rührenden Anfang haben Schüler einer 3. Klasse in Leipzig gemacht und ihr Taschengeld zusammengelegt.

Zusammen mit selbstgemalten Bildern und kurzen Briefen der Kinder erreichte den Entenpapa vor wenigen Tagen ein Umschlag mit stolzen 21,62 Euro. Die Kids sind sich einig, Stephan Lademann leistet eine tolle Arbeit für seine Tiere. "Danke, dass Sie die Enten retten", hat ein Schüler neben zwei quietschgelbe Enten geschrieben.

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Eine so liebe Geste von den Grundschülern animiert hoffentlich auch andere Menschen dazu, Stephan Lademann und seine schnatternde Rasselbande zu unterstützen. Spenden könnt Ihr per PayPal an Lpz5sl@web.de senden.

... um sich beim Entenpapa für seine Arbeit zu bedanken.
... um sich beim Entenpapa für seine Arbeit zu bedanken.  © privat
Ein Schüler hofft, dass noch weitere Spenden hinzukommen.
Ein Schüler hofft, dass noch weitere Spenden hinzukommen.  © privat
Und natürlich durften auch die Entchen auf den Briefen nicht fehlen.
Und natürlich durften auch die Entchen auf den Briefen nicht fehlen.  © privat

Wir drücken die Daumen, dass die Motorbootvermietung und auch der "Enten-Kindergarten" trotz aller Umstände im nächsten Jahr wie gewohnt weitermachen können. Bitte helft alle mit!

Titelfoto: Bildmontage / Stephan Lademann privat / privat

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