Von Christopher Kissmann
Magdeburg - Der wegen möglicher Anschlagspläne festgesetzte 21-Jährige in Magdeburg ist auf legalem Wege nach Deutschland gekommen.
Er sei im Juni 2024 mit einem Visum nach Deutschland eingereist, sagte Sachsen-Anhalts Innenministerin Tamara Zieschang (55, CDU) im Landtag in Magdeburg. "Er hat im März dieses Jahres mit einer Ausbildung zum Pflegefachmann begonnen."
Der Mann war am Freitag zunächst in polizeilichen Gewahrsam genommen worden. Nach Angaben des Innenministeriums in Magdeburg vom Montag sollte dadurch ein möglicher Anschlag auf größere Menschenmengen verhindert werden.
Den Plänen könnte eine islamistische Motivation zugrunde liegen, hieß es zudem.
Der 21-Jährige stammt aus Zentralasien, die Nationalität wollte Zieschang im Parlament auch auf Nachfrage nicht nennen.
Man wolle aktuell "gewisse Maßnahmen" nicht gefährden, sagte sie.
Innenministerin Zieschang: Tatverdächtiger "glorifizierte bestimmte Anschläge"
Am Freitag fand laut Zieschang auch eine Durchsuchung statt, Details nannte sie nicht. Die Erkenntnisse verdichteten sich, dass er zu Anschlägen bereit gewesen und eine Radikalisierung erfolgt sei, sagte die CDU-Politikerin. "Und er glorifizierte auch bestimmte Anschläge."
Außerdem habe der Mann Interesse für Waffen und Schießtraining gezeigt. Anfang Dezember habe er ein Waffengeschäft in Magdeburg aufgesucht, jedoch keine Waffe erworben.
Das Innenministerium bereitet eine Abschiebung aufgrund einer "auf Tatsachen gestützten Prognose zur Abwehr einer besonderen Gefahr für die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland oder einer terroristischen Gefahr" vor. Eine Vorbereitungshaft sei am Montagabend gerichtlich bestätigt worden, sagte Zieschang.
Der Fall wurde knapp ein Jahr nach dem Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt bekannt.