Demo gegen Anschlag-Schauspiel: Theater Magdeburg spricht Klartext
Magdeburg - Das Theater Magdeburg plant ein Schauspiel über den Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt. Das gefällt nicht jedem. Jetzt wurde zu einer Demo gegen das Theater aufgerufen.
Auf der Spielzeitpressekonferenz im Sommer wurde bekannt gegeben, dass kommenden Mai ein Schauspiel namens "3 Minuten" Premiere feiern wird, was sich mit dem Magdeburg-Anschlag befasst.
Privatpersonen riefen deshalb in den sozialen Medien für Sonntag, 14 Uhr, vor dem Opernhaus zu einer Demonstration auf, die sich gegen das Theater Magdeburg richtet. Unter anderem wird Pietätlosigkeit vorgeworfen.
Das Theater äußert sich dazu klar: "Wir nehmen diesen Aufruf ernst und respektieren das Recht auf freie Meinungsäußerung und friedlichen Protest", erklärte Pressereferentin Lisa Dreßler auf TAG24-Anfrage.
"Das Theater Magdeburg versteht sich als Ort der Auseinandersetzung, Erinnerung und gesellschaftlichen Reflexion. Wir sind überzeugt, dass das Theater ein Ort für [...] Magdeburger sowie andere Betroffene sein kann, um sich mit dem Anschlag auseinanderzusetzen."
Demo gegen Theater Magdeburg am Sonntag bei drei Vorstellungen
Dreßler betont darüber hinaus, dass der Anschlag in dem Schauspiel "3 Minuten" keineswegs nachgestellt werden soll. Vielmehr "steht die Frage im Zentrum, wie eine Stadtgemeinschaft mit einem solchen Trauma umgeht".
Dem Theater, den Schauspielern und dem Regisseur sei die Sensibilität der Thematik sehr bewusst, und man habe hohen Respekt für alle Betroffenen.
"Das Theater Magdeburg steht für Dialog, Offenheit und Verantwortung – auch und gerade in schwierigen Themenfeldern", so Dreßler weiter.
Das Opernhaus hatte damals wenige Tage nach der Todesfahrt ein Gedenkkonzert veranstaltet, wo Betroffenen und Helfern kostenlos Eintritt gewährt wurde.
An dem Demo-Nachmittag sind am Theater Magdeburg drei verschiedene Vorstellungen geplant, unter anderem die Premiere der Operette "Clivia".
Die Sicherheit der Besucher und Mitarbeiter steht für das Theater Magdeburg dabei an oberster Stelle. "Wir stehen in engem Austausch mit den zuständigen Sicherheitsbehörden und dem städtischen Ordnungsamt, um einen geordneten und sicheren Theaterbetrieb zu gewährleisten", heißt es abschließend.
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