Kleiderflut in Sachsen-Anhalt: Hier bekommen alte Klamotten eine zweite Chance

Von Anne Holzki

Magdeburg - Wohin mit der Kleidung, die nicht mehr gebraucht wird? In Sachsen-Anhalt gibt es für abgelegte Klamotten zahlreiche Angebote.

Bei "Zweimalschön" fließt der Erlös aus gespendeter Secondhandkleidung in soziale Projekte.  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Im Magdeburger Charity-Shop "Zweimalschön" etwa zeigt sich, wie wichtig Secondhand sein kann. In Sachsen-Anhalt gibt es mittlerweile zwei "Zweimalschön"-Filialen, eine in Halle und eine in Magdeburg.

Der Erlös fließt in Kinderheime, Hilfstransporte nach Osteuropa, Katastrophenhilfen und andere soziale Projekte.

Auch die Kleiderläden des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Sachsen-Anhalt, wie der kürzlich in Halle eröffnete "rot couture", setzen auf Nachhaltigkeit.

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Dort können getragene Kleider abgegeben werden. Und jeder kann - unabhängig von seinem Einkommen - dort einkaufen.

Zudem stehen Kleiderkammern und Container des Verbandes zur Verfügung.

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Container, Kleiderkammer und Kleinanzeigen

"Zweimalschön-Chefin" Sibylle Eikel betont, dass nur gut erhaltene Kleidung weiterverwendet werden kann.  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Wer in Sachsen-Anhalt getragene Kleidung abgeben möchte, kann auch die Standorte des Malteser Hilfsdienstes nutzen.

Hosen, Röcke und Co. können in Kleiderkammern gebracht oder in Container geworfen werden. Diese sollten aber unbeschädigt und sauber sein, hieß es.

Bislang wurden in diesem Jahr in den Containern des Malteser Hilfsdienstes in Sachsen-Anhalt rund 324 Tonnen Altkleider gesammelt. Stark gestiegen sei der Anteil an Müll.

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Dadurch werde Kleidung, die an bedürftige Menschen abgegeben werden könnte, oft nicht mehr nutzbar.

Beschädigte Kleidung gehört in die schwarze Tonne, betont Sybille Eikel von dem Magdeburger "Zweimalschön". "Container sind keine Mülleimer."

Auch beim Online-Anbieter Kleinanzeigen gab es in den vergangenen zwölf Monaten in Sachsen-Anhalt mehr als eine Million Anzeigen für Secondhandkleidung, wie Sprecherin Fiona Kleinert mitteilte.

Pakete verschicken oder Flohmärkte besuchen

Der Nachtflohmarkt findet mehrmals im Jahr an der Magdeburger Messe statt.  © Projektzentrum Szymkowiak/nachtflohmarkt.de

Die Deutsche Kleiderstiftung bietet eine weitere Alternative: Verbraucher können bundesweit ein Spendenpaket an das Zentrallager in Helmstedt schicken.

Die gesammelten Textilien werden laut Markus Böck von der Deutschen Kleiderstiftung nach Helmstedt gebracht und dort sortiert.

Je nach Eignung kämen sie in einen Projektort der Deutschen Kleiderstiftung oder werden in einem Charity-Shop zur Finanzierung der Hilfstransporte verkauft.

Auch der Nachtflohmarkt in Magdeburg findet mehrmals im Jahr an der Magdeburger Messe statt, jeder kann dort seine Secondhandstücke verkaufen.

Im Durchschnitt kommen den Angaben zufolge 3000 bis 4000 Besucher zum Markt in Magdeburg - in die drei Messehallen passen rund 250 Stände.

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