Mehnert und Bausemer: Wer sind die EU-Abgeordneten aus Sachsen-Anhalt?

Magdeburg - Sachsen-Anhalt stellt zwei Abgeordnete für das Europaparlament: CDU-Politikerin Alexandra Mehnert (49) und Arno Bausemer (41) von der AfD. Doch wer sind die Personen, die das Bundesland vertreten werden? Ein Überblick.

Das ist Alexandra Mehnert (CDU)

Alexandra Mehnert (49) war CDU-Spitzenkandidatin für die Europawahl. Beim zweiten Anlauf war ihr Einzug ins Parlament in Brüssel erfolgreich.
Alexandra Mehnert (49) war CDU-Spitzenkandidatin für die Europawahl. Beim zweiten Anlauf war ihr Einzug ins Parlament in Brüssel erfolgreich.  © Peter Gercke/dpa-Zentralbild/dpa

Die Politikwissenschaftlerin Alexandra Mehnert hat eine lange Geschichte in den Reihen der CDU sowie auch in der parteinahen Konrad-Adenauer-Stiftung hinter sich.

Nach ihrem Abitur 1993 in Magdeburg folgte direkt ein Studium der Politikwissenschaften, Soziologie und Pädagogik an der Otto-von-Guericke-Universität.

Ihren Master machte sie 1998 als Stipendiatin der Konrad-Adenauer-Stiftung.

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Seitdem arbeitet sie für jene Stiftung und hat mehrere Bildungszentren geleitet. Einer ihrer Schwerpunkte ist die Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit.

Ihre Laufbahn in der CDU begann 1990 mit ihrem Eintritt in die Junge Union. Seitdem war sie mehrfach Vorsitzende und Vorstandsmitglied in Varianten der Partei.

Bei ihrer ersten Kandidatur für das Europaparlament 2004 war sie nicht erfolgreich.

Inzwischen hat sie eine ehrenamtliche Ausbildung zur Seniorenbegleiterin gemacht, ist im CDU-Landesvorstand und leitet seit 2015 das Politische Bildungsforum Sachsen-Anhalt der Konrad-Adenauer-Stiftung.

Das will Alexandra Mehnert für Europa und Sachsen-Anhalt

Die 49-jährige Politikerin sieht in der EU eine Verpflichtung, gemeinsame Werte zu verteidigen, wie sie auf ihrer Website schreibt. Sie will ein Europa "des Friedens und der gemeinsamen Verteidigung". Dazu gehöre auch erfolgreiche Integration.

Bei ihrer Bewerbungsrede als CDU-Spitzenkandidatin für die Europawahl 2024 sagte sie, dass sie sich für die Landwirte einsetzen möchte. Außerdem sieht sie Hilfe für schutzbedürftige Migranten vor, will aber gleichzeitig das Sozialsystem nicht überlasten. Sie ist deshalb für Asylverfahren an den EU-Außengrenzen.

Privat geht sie gern in Opern und Musicals, auf Wanderschaft oder bereist Europa.

Das ist Arno Bausemer (AfD)

Arno Bausemer (41) ist nach einem Lebenslauf-Skandal knapp einer Ämtersperre entkommen.
Arno Bausemer (41) ist nach einem Lebenslauf-Skandal knapp einer Ämtersperre entkommen.  © Hendrik Schmidt/dpa

Arno Bausemer ist AfD-Kommunalpolitiker und ehemaliger Journalist aus Havelberg in der Altmark.

Nach seinem Abitur am Diesterweg-Gymnasium in Tangermünde 2002 arbeitete er - nach eigenen Angaben - als freier Mitarbeiter für die Saarbrücker Zeitung und die Sportredaktion des Saarländischen Rundfunks.

2005 begann der Altmärker dann sein Studium von Journalistik und Politikwissenschaften an der Leipziger Universität, wo er sich auch in der Hochschulpolitik engagierte.

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Letztlich schloss Bausemer ein journalistisches Volontariat beim MDR in Leipzig ab, bevor er den Geflügelhof seiner Eltern übernahm. Er wohnt in Stendal und führt das Einzelunternehmen heute noch.

Seit 2021 arbeitet er zudem als politischer Referent für die AfD-Landtagsabgeordnete Margret Wendt.

Bausemers Lebenslauf-Skandal

Im Dezember 2023 verlor der 41-Jährige wegen falschen Angaben in seinem Lebenslauf seine AfD-Parteiämter. Er war bis dahin Landesschatzmeister und im Stendaler Kreisvorstand.

Laut des Landesschiedsgerichts Sachsen-Anhalt hatte er letzten Sommer beim Bundesparteitag der AfD in seinem Lebenslauf geschummelt, was Berufserfahrung und ein Stipendium anging. Vermutlich wollte er sich so einen guten Listenplatz sichern.

Der Bundesvorstand der AfD wollte ihm darauf eine Ämtersperre auferlegen, aber das Landesschiedsgericht entschied sich anderweitig.

Er durfte also seinen Listenplatz für die EU-Wahl behalten. Nur gut zwei Monate nach dem Vorfall wurde der 42-Jährige erneut zu einem der Vize-Kreisvorsitzenden in Stendal gewählt.

Das will Arno Bausemer für Europa und Sachsen-Anhalt

Bausemer will deutsche Interessen im EU-Parlament stärken, wie er auf seiner Website berichtet. Das beinhaltet für ihn weniger Einmischung der Union in ihre Mitglieder sowie illegale Migration schon an den Außengrenzen der Union zu stoppen.

Um die deutsche Automobilindustrie wettbewerbsfähig zu halten, ist er gegen das ab 2035 geplante Verbrenner-Aus. Zudem will er Bürokratie abbauen.

Der Altmärker hat eine junge Tochter und pflegt nach eigener Aussage seine kranke Mutter.

Er ist zudem im Schul-, Sport- und Kulturausschuss seiner Partei und war Sponsor für den Stendaler Leichtathletikverein während der Corona-Pandemie.

Titelfoto: Fotomontage: Hendrik Schmidt/dpa, Peter Gercke/dpa

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