Intel in Magdeburg: Warum jetzt auch die letzte Hoffnung schwindet
Magdeburg - Intel in Magdeburg: Was erst ein hoffnungsvoller Zukunftsplan für die Elbestadt war, ist inzwischen in Vergessenheit geraten. Jetzt steigt auch noch der letzte Manager für das Projekt beim Chip-Giganten aus.
Alles in Kürze
- Intel-Manager Christoph Schell verlässt das Projekt in Magdeburg.
- Letzter Verantwortlicher für den Bau der Chipfabrik ist weg.
- Hoffnung auf Realisierung des Projekts schwindet zunehmend.
- Wirtschaftsminister Sven Schulze hält trotzdem an dem Vorhaben fest.
- Andere Unternehmen wie FMC könnten sich für einen Standort in Magdeburg interessieren.

Intel-Vizepräsident Christoph Schell (53) nimmt den Hut. Nach Fabrikchef Keyvan Esfarjani, Konzernchef Pat Gelsinger (64) und Personalchef Bernd Holthaus geht mit Schell auch noch der letzte Projektverantwortliche, der sich für den Bau der Chipfabrik in Magdeburg eingesetzt hatte, erfuhr die Volksstimme.
Selbst als das optimistische Ansiedlungsprojekt 2024 auf Eis gelegt wurde, gab Schell gemeinsam mit Ministerpräsident Reiner Haseloff (71, CDU) eine Erklärung raus, dass die erworbenen Grundstücke in der Elbestadt weiterhin behalten werden sollten.
Zwar gab Chip-Hersteller Intel zuletzt an, sich in 2026 wieder mit dem Projekt befassen zu wollen, doch die Hoffnung im Land und in der Stadt schwindet immer mehr.
Alt-OB Lutz Trümper (69, parteilos, ehem. SPD) sagte demnach: "Alle, mit denen wir damals bei Intel zu tun hatten, sind nicht mehr da. Und angesichts der Trump-Politik, der alles wieder nach Amerika holen will, wird es schwierig", zitiert ihn die VS.
Hoffnung schwindet: Letzter Pro-Magdeburg Intel-Manager gekündigt

Zwar hält Wirtschaftsminister Sven Schulze (45, CDU) weiterhin an dem Vorhaben fest - doch auch er räumt ein, dass die Situation schwierig ist.
Im März wurde Lip-Bu Tan (65) neuer CEO von Intel. Die sachsen-anhaltische Landesregierung um Haseloff versuche nun, eine Kommunikation (wieder-)herzustellen.
Zur Erinnerung: In 2024 war der Plan, eine Halbleiter-Fabrik im Norden Magdeburgs bauen zu wollen, fix. Auch die ersten Erdarbeiten begonnen auf den Flächen, archäologische Untersuchungen wurden durchgeführt und Erde abtransportiert.
Dann der Schock: Aufgrund schwindender Verkaufszahlen und Ungewissheit im Unternehmen wurde das Projekt im September 2024 auf Eis gelegt - "vorerst", hieß es damals.
Die Hoffnung stirbt bekanntermaßen zuletzt. Selbst wenn Intel wirklich endgültig von den Plänen zurücktreten sollte - Schulze ist sich sicher, dass es andere geben wird. Derzeit zieht beispielsweise die Chip-Firma Ferroelectric Memory Company (FMC) einen Standort in Magdeburg in Betracht.
Titelfoto: IMAGO / teutopress