Magdeburg - Nachdem Intel das endgültige Aus für eine neue Chip-Fabrik in Magdeburg bekannt gab, reagiert nun die Stadt selbst. Wie ist die Stimmung und was passiert nun mit der Baufläche?
Wie die Stadt am Freitag mitteilte, wolle man die Bauflächen am Eulenberg zeitnah zurückkaufen. Die Gespräche dazu würden bereits laufen, hieß es. Anschließend wolle man die Nutzfläche erneut auf dem internationalen Markt anbieten.
Auf eine Ansiedlung eines Großunternehmens im High-Tech-Park wolle man weiterhin hinarbeiten.
Intel hatte am gestrigen Donnerstag bekannt gegeben, die bislang auf Eis liegenden, milliardenschweren Pläne einer Ansiedlung gänzlich aufzugeben. Ursprünglich hätte auf 400 Hektar eine Mega-Fabrik für den Chip-Hersteller entstehen sollen.
Intel-CEO Lip-Bu Tan (65) nannte unter anderem eine fehlende Nachfrage für die Menge an Produkten, die an den neuen Standorten in Deutschland und Polen hergestellt werden würden, als Grund.
"Obwohl die Entscheidung für uns nicht überraschend kam, kann ich meine Enttäuschung darüber nicht verbergen", äußerte sich Magdeburgs Oberbürgermeisterin Simone Borris (62, parteilos) zum Intel-Aus.
OB Borris zu Intel-Aus: Entscheidung nicht überraschend, aber enttäuschend
Die Stadt und das Land Sachsen-Anhalt hatten sowohl personell als auch finanziell viel Arbeit in die Vorbereitung des Standorts gesteckt.
Man bleibe aber optimistisch, so Borris. Denn wenn sich tatsächlich ein neuer Konzern ansiedeln würde, wäre alle Arbeit nicht umsonst gewesen.
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (71, CDU) betitelte die Entscheidung von Intel als "schmerzlich", teile aber Borris' Optimismus.
Der High-Tech-Park soll weiter ausgebaut werden - Haseloff verriet, dass es wohl schon Anfragen namhafter Unternehmen geben würde.
Eine gute Nachricht gibt es: Der Chip-Konzern teilte mit, dass die Sponsorings beim 1. FC Magdeburg und SC Magdeburg - zumindest für die kommende Spielzeit - weiterhin bestehen bleiben würden.