Bei Geldabholung überfallen: Falsche Polizisten fesseln Opfer und rauben es am helllichten Tag aus
München - Am helllichten Tag ist in der Münchner Innenstadt ein 45-jähriger türkischer Busfahrer ohne festen Wohnsitz in Deutschland überfallen und ausgeraubt worden. Die Täter gaben sich hierbei als Polizisten aus.
Der Mann hatte am Freitag von seinem Arbeitgeber den Auftrag bekommen, Geld abzuholen.
Unmittelbar nachdem er gegen 14 Uhr den hohen Geldbetrag bei sich hatte, wurde er von einem Unbekannten angesprochen.
Dieser behauptete, Polizist zu sein und nahm den 45-Jährigen unter einem Vorwand fest.
"Im weiteren Verlauf wurde er gefesselt und in ein Fahrzeug gebracht, wo zwei weitere Personen warteten", teilte die Polizei in München am Dienstag mit.
"Im Fahrzeug wurden dem Busfahrer das Bargeld, sowie persönliche Wertgegenstände abgenommen. Anschließend wurde er durch die Täter im Bereich Tucherpark abgesetzt."
Nachdem die Kriminellen geflohen waren, wandte sich das Opfer Hilfe suchend an einen Passanten. Dieser alarmierte die Polizei.
Nicht nur wegen des Raubüberfalls wird nun ermittelt
Nach der Aussage des Opfers fahndet die Polizei nun nach drei Personen, auf die folgende Beschreibung zutrifft:
Täter 1:
- circa 1,80 Meter groß
- etwa 45 Jahre
- kräftige/korpulente Statur
- etwa 100 bis 105 Kilo
- nicht-deutsche Erscheinung, aber kein Südländer
- kurze Haare, rundliches Gesicht
- Bekleidet war er mit einem dunklen, Uniform-ähnlichen Overall, einer Weste mit der Aufschrift "Polizei" und einem Head-Set.
Täter 2:
- etwa 45 Jahre
- blonde, kurze, glatte Haare
- helle Haut
- Bekleidet mit einem dunklen Overall. Um den Hals hing eine Karte mit der Aufschrift "Polizei"
Täter 3:
- circa 35 Jahre
- kräftige/korpulente Statur
- südländisches Erscheinungsbild, vermutlich Türke
- dunkle, kurze Haare,
- auffällig dünn ausrasierter Oberlippen- und Kinnbart
- trug Overall und Weste
Wer im angegebenen Zeitraum im Bereich Tucherpark, Am Eisbach, Sederanger (Schwabing), sowie Landwehrstraße, Goethestraße oder Schwanthalerstraße (Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt) verdächtige Beobachtungen gemacht hat, wird gebeten, sich unter der Telefonnummer 089/2910-0 oder bei jeder anderen Polizeidienststelle zu melden.
Der Busfahrer erlitt bei dem Überfall keine körperlichen Verletzungen. Jedoch wurden auch – aufgrund des hohen Geldbetrages – Ermittlungen wegen des Verdachts der Geldwäsche eingeleitet. Die genaue Summe wurde nicht mitgeteilt.
Titelfoto: Lino Mirgeler/dpa