Mann mit Wolfsmaske vergewaltigt Mädchen (11) in München, Täter auf Flucht

München - Es ist einfach grauenvoll: In der bayerischen Landeshauptstadt ist nach Angaben der Polizei ein erst elf Jahre altes Mädchen vergewaltigt worden.

Eine Polizistin sucht mithilfe eines Suchhundes in einem Waldstück nach Hinweisen. Ein elfjähriges Mädchen wurde am hellichten Tag von einem Mann, der eine Wolfsmaske getragen haben soll, vergewaltigt.
Eine Polizistin sucht mithilfe eines Suchhundes in einem Waldstück nach Hinweisen. Ein elfjähriges Mädchen wurde am hellichten Tag von einem Mann, der eine Wolfsmaske getragen haben soll, vergewaltigt.  © DPA

Der Vorfall habe sich am Dienstagnachmittag gegen 16.30 Uhr im Münchner Stadtteil Obergiesing ereignet. Es sei noch kein Tatverdächtiger festgenommen worden.

Details zu dem schockierenden Übergriff wollen die Beamten am Mittwochmittag in einer Pressekonferenz bekannt geben.

Update 12 Uhr: Polizei nennt Details

Auf einem Bildschirm im Polizeipräsidium präsentiert die Polizei ein Vergleichsbild einer Wolfsmaske (gestellte Szene).
Auf einem Bildschirm im Polizeipräsidium präsentiert die Polizei ein Vergleichsbild einer Wolfsmaske (gestellte Szene).  © DPA

Wie die Polizei inzwischen mitteilte, wurde das Mädchen, das vom S-Bahnhof Fasangarten kam, auf dem Verbindungsweg zur Wikingerstraße, der durch eine Grünanlage führt, von einem Mann, der eine Wolfsmaske und weiße Latexhandschuhe trug, plötzlich von hinten überrascht.

Dieser hielt der Elfjährigen den Mund zu und zerrte das Kind im Anschluss in ein Gebüsch.

In diesem zog er dem Mädchen die Hose herunter, legte ihr die Jacke über das Gesicht und vergewaltigte sie. Nach der grauenvoll Tat forderte der noch immer flüchtige Täter sein Opfer laut den Beamten eindringlich dazu auf, noch "fünf Minuten" zu warten.

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Er bedrohte zudem das Kind und dessen Familie mit dem Tod, sollte das Mädchen jemandem von dem Vorfall erzählen. Der Unbekannte sprach laut seinem Opfer akzentfreies Deutsch und dürfte sehr wahrscheinlich mittleren Alters sein.

Nach der Tat offenbarte sich die Elfjährige ihrer Mutter, die in der Folge umgehend die Münchner Polizei alarmierte. Eine unverzüglich eingeleitete Fahndung blieb bislang noch ohne Ergebnis. Es wurde eine Ermittlungsgruppe "Wolf" eingerichtet.

Landläufig werde eine Tat wie die in Obergiesing als Vergewaltigung bezeichnet, erklärte Polizeisprecher Marcus da Gloria Martins. Juristisch handele es sich wegen des jungen Alters des Opfers aber um einen Fall schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern.

Update 14.30 Uhr: Seit 16 Jahren kein vergleichbarer Fall, Polizei zeigt sich geschockt

Die Polizei sucht nach dem Täter und ist am Tatort in Obergiesing sichtbar präsent.
Die Polizei sucht nach dem Täter und ist am Tatort in Obergiesing sichtbar präsent.  © DPA

Es gebe keine Zweifel, dass die Schilderungen des Opfers zutreffend sind, wie Ignaz Raab, Leiter des Kommissariats 15 für Sexualdelikte, berichtete.

Die leichten körperlichen Verletzungen der Elfjährigen passten zum Tatort, außerdem seien Spuren gesichert worden. Zwei Passantinnen hätten die Tat gesehen und sich später bei der Polizei gemeldet, berichtete Raab weiter. Sie hätten diese aber nicht als sexuellen Übergriff erkannt.

In 16 Jahren habe er keinen solchen Fall erlebt, sagte Raab. Die Beamten zeigten sich am Mittwoch sichtbar erschüttert.

Bundesweit hat es in der Vergangenheit mehrfach Vergewaltigungen von Kindern gegeben. 2009 etwa hatte das Landgericht Bielefeld in Nordrhein-Westfalen einen Hilfsarbeiter zu zehn Jahren und neun Monaten Haft verurteilt, weil er eine 13-jährige Radlerin mit seinem Auto angefahren und vergewaltigt hatte.

2005 hatte ein Lkw-Fahrer in Dresden eine Neunjährige und 2006 im nahen Coswig in Sachsen eine Elfjährige entführt, vergewaltigt und wieder ausgesetzt. Der Mann kam für elf Jahre ins Gefängnis.

Vergleiche aber sind schwierig. Denn im aktuellen Fall von München sind viele Fragen offen. Kannten sich Täter und Opfer? Und war die Tat geplant? Das wollen die Ermittler nun klären.

Am Tatort in der Nähe einer Grund- und einer Mittelschule ist die Polizei nach eigenen Angaben derweil sichtbar präsent. Auch deshalb, um verängstigten Eltern zumindest ein klein wenig Beruhigung zu verschaffen.

In der bayerischen Landeshauptstadt München wurde ein Mädchen vergewaltigt.
In der bayerischen Landeshauptstadt München wurde ein Mädchen vergewaltigt.  © Screenshot/Google Maps

Titelfoto: DPA

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