Nach Großeinsatz in München: Täter verschickte Briefe und kündigte "Überraschungen" an
München - Nach dem Großeinsatz in der Lerchenau kam es im Stadtteil Ludwigsvorstadt zu Absperrungen, die mit dem Fall in Verbindung stehen.

Wie die Münchner Polizei am Montag mitteilte, hatte der 57-Jährige, der das Haus seiner Eltern am 1. Oktober in Brand setzte und sich anschließend am Lerchenauer See das Leben nahm, vor seiner Tat mindestens vier Briefe verschickt.
Außerdem wurden in Briefkästen rund um den Tatort in der Glockenblumenstraße eingeworfene Schreiben entdeckt.
In den Briefen brachte der 57-Jährige "seinen Unmut über den Staat zum Ausdruck", so die Polizei. In einem Brief kündigte er zudem "Überraschungen" an, wobei die Briefe mit Datum 24. September 2025 gezeichnet sind.
Eins der Schreiben ging an das Polizeipräsidium München, ein weiteres ging bei einer Arztpraxis ein und führte am Montag kurz vor 9 Uhr zu einem Polizeieinsatz in der Ludwigsvorstadt mit Absperr- und Räumungsmaßnahmen.
Drohschreiben an Arztpraxis: Sperrungen in der Ludwigsvorstadt

Spezialkräfte überprüften den Brief und gaben Entwarnung: Es bestand keine Gefahr. Die Schreiben werden nun von einer Fachdienststelle näher untersucht, so die Polizei zu den aktuellen Ermittlungen.
Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass derzeit noch weitere Schreiben in Umlauf sind. Die bisherigen hatten keinen Absender, berichten die Beamten. Mehrere Behörden und Organisationen seien sensibilisiert worden, dass ähnliche Schreiben dort eingehen könnten.
Der 57-Jährige hatte das Haus in der Lerchenau mit Sprengfallen präpariert. Seine 81-jährige Mutter wurde mit einer Schussverletzung vor dem Haus entdeckt, die 21-jährige Tochter wurde aus dem brennenden Gebäude gerettet. Bei einer im Haus gefundenen Leiche handelt es sich wahrscheinlich um den 90-jährigen Vater des Mannes. Weitere Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen.
Ein Drohschreiben des 57-Jährigen gegen das Oktoberfest sorgte am Mittwoch für eine stundenlange Sperrung des Geländes, das nach Sprengstoff abgesucht werden musste.
Titelfoto: Felix Hörhager/dpa