Großeinsatz in München: Ermittler entdecken weiteren Toten! Wiesn wieder geöffnet

München - Nach einem Brand in einem Einfamilienhaus im Norden von München und gefundenen Sprengfallen wurde eine weitere tote Person entdeckt. Das Oktoberfest, welches zwischenzeitlich schließen musste, wurde indes laut Polizei um 17.30 Uhr wieder geöffnet.

Die Polizei sperrte einen weiträumigen Bereich in der Lerchenau ab.
Die Polizei sperrte einen weiträumigen Bereich in der Lerchenau ab.  © Roland Freund/dpa

"Nach aktuellem Kenntnisstand wurde das Wohngebäude im Rahmen eines Familienstreits vorsätzlich in Brand gesetzt", erklärte die Polizei zum Geschehen in der Glockenblumenstraße im Lerchenauer Viertel.

Weil dort auch Sprengfallen angebracht waren, mussten Spezialkräfte zur Entschärfung anrücken. Vor dem Haus brannte am Morgen der Transporter des Täters aus, ein paar Straßen weiter zwei Autos.

Am nahen Lerchenauer See wurde ein schwer verletzter Mann gefunden, der wenig später starb. Er gilt als tatverdächtig und stammt aus Starnberg.

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Ein Sprecher berichtete zudem von zwei Verletzten, die um das ausgebrannte Wohnhaus entdeckt wurden. Sie wurden in Krankenhäuser gebracht. Dabei handelt es sich laut Polizei um die 90-jährige Mutter und die 21-jährige Tochter des Täters.

Update 1. Oktober, 18.12 Uhr: Verdächtiger zweifelte Vaterschaft an

Im Fall des Großbrandes mit Explosionen in München hat der Tatverdächtige nach Angaben des Bayerischen Innenministeriums seine Vaterschaft zu seiner Tochter angezweifelt – und sich deshalb auch an verschiedene Behörden gewandt.

Obwohl ein medizinisches Gutachten seine Vaterschaft bestätigte, behauptete der Mann, das beauftragte Analyseinstitut sei bestochen worden, erklärte Innenminister Joachim Herrmann (CSU). Aus Sicht des Verdächtigen sei das Gutachten daher nicht korrekt gewesen.

Wie Herrmann weiter ausführte, wandte sich der 57-Jährige mit einer Petition an den Bayerischen Landtag und nahm auch Kontakt zum Bundesjustizministerium auf. Der Landtag befasste sich im Jahr 2024 mit dem Anliegen, erklärte die Petition jedoch – auf Grundlage der Stellungnahmen zuständiger Staatsministerien – für erledigt.

Offenbar konnte sich der Mann mit diesem Ergebnis aber nicht abfinden.

Update 1. Oktober, 17.47 Uhr: Nach Wiesn-Drohung ist das Festgelände wieder offen

Die Münchner Theresienwiese ist nach einer Bombendrohung wieder für Besucher geöffnet. Um Punkt 17.30 Uhr strömten die wartenden Massen auf die Wiesn, wie dpa-Reporter vor Ort berichteten.

Nach der Nachricht, dass das Oktoberfest noch geöffnet werden kann, hatten sich am Mittwochnachmittag die Menschen an den Eingängen gesammelt.

Menschenmengen wollen nach Oktoberfest-Schließung wieder auf die Theresienwiese.
Menschenmengen wollen nach Oktoberfest-Schließung wieder auf die Theresienwiese.  © Christoph Trost/dpa

Update 1. Oktober, 17.33 Uhr: Neue Erkenntnisse nach der Pressekonferenz

Um 17 Uhr trafen sich Bayerns Innenminister Herrmann und Münchens Polizeipräsident Hampel zu einer Pressekonferenz und sprachen über die bisherigen Erkenntnisse.

So handle es sich bei dem Tatverdächtigen um einen 57-jährigen Deutschen, der polizeilich unbekannt ist. Der Mann steckte das Haus seiner Eltern im Brand. Nach Eintreffen der Polizei flüchtete der Täter und wurde von Einsatzkräften und Hubschraubern verfolgt.

In der Nähe des Lerchenauer Sees nahm sich der Mann dann vor den Einsatzkräften das Leben. Laut Polizei führte die Verfolgung dazu, dass der Täter keinen weiteren Schaden anrichten konnte.

Im Haus selbst befand sich zu diesem Zeitpunkt noch seine 21-jährige Tochter, die mithilfe einer Leiter aus dem ersten Stock befreit werden konnte. Die Mutter des Toten wurde mit Schussverletzungen im Garten entdeckt. Beide Personen befinden sich derzeit in einer Klinik.

Im Obergeschoss wurde ein weiterer Toter gefunden. Laut Polizeipräsident Hampel könnte es sich dabei um den vermissten 91-jährigen Vater des Täters handeln.

Solltet Ihr selbst von Suizid-Gedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge, bundeseinheitliche Nummer: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.

Update 1. Oktober, 17.15 Uhr: Ermittler entdecken weiteren Toten

Bei dem Feuer und den Explosionen in München ist nach Polizeiangaben eine weitere Person ums Leben gekommen. Das ergaben Drohnenaufnahmen, wie die Polizei mitteilte.

Bei dem Toten handle es sich vermutlich um den 90 Jahre alten Hausbesitzer, den Vater des Tatverdächtigen.

Spuren wurden im Laufe des Tages rund um den Tatort gesichert.
Spuren wurden im Laufe des Tages rund um den Tatort gesichert.  © Roland Freund/dpa

Update 1. Oktober, 16.46 Uhr: Pressekonferenz in München

Um 17 Uhr informieren die Ermittler in einem Update über den aktuellen Stand der Lage im Zusammenhang mit dem Großeinsatz und dem Oktoberfest.

Update 1. Oktober, 16.26 Uhr: Nach Wiesn-Sperrung bieten Wirte Umbuchungen an

Nach der mehrstündigen Schließung des Münchner Oktoberfests zeigen sich die Wiesnwirte kulant und bieten ihren Gästen Umbuchungen an.

"Mittagsreservierungen können je nach Verfügbarkeit auf die kommenden Tage umgebucht werden", teilten die Wirtesprecher Peter Inselkammer und Christian Schottenhamel mit.

"Wichtig ist jetzt erst einmal, dass die Zelte innerhalb von so kurzer Zeit wieder geöffnet werden können, um die Gäste wieder bewirten zu können." Wer umbuchen will, solle sich im jeweiligen Festbüro des Zeltes melden.

Update 1. Oktober, 15.39 Uhr: Oktoberfest öffnet wieder

Erleichterung für alle Wiesnbesucher: Nach der Schließung wegen einer Bombendrohung wird das Münchner Oktoberfest um 17.30 Uhr geöffnet.

Das teilte Oberbürgermeister Dieter Reiter auf Instagram mit.

Update 1. Oktober, 15.35 Uhr: Behörden konnten Tatverdächtigen identifizieren

Nach "Spiegel"-Informationen handelt es sich bei dem Toten um einen 57-jährigen Werkzeugkonstrukteur aus Starnberg. Dort betrieb er seit 2007 eine Handwerksfirma, die auf Bauarbeiten in Haus und Garten spezialisiert war.

Auf einem Foto, das auf der Website des Unternehmens veröffentlicht wurde, ist der Inhaber mit Werkzeug vor einem roten Mercedes-Transporter zu sehen. Bei dem abgebildeten Fahrzeug dürfte es sich um denselben Transporter handeln, der am Morgen unweit des Tatorts im Münchner Stadtteil Lerchenau in Flammen aufging.

Nach offiziellen Angaben wurde bei dem Toten ein mutmaßliches Bekennerschreiben entdeckt, das inhaltliche Bezüge zum Oktoberfest aufweist. Welche Art von Verbindungen darin genannt werden und ob eine konkrete Bombendrohung gegen das Volksfest vorlag, ist bislang unklar.

Update 1. Oktober, 15.21 Uhr: Bisher keine Bedrohung auf der Wiesn gefunden

Wie die Polizei gegenüber TAG24 mitteilte, wurde bislang keine konkrete Bedrohung auf dem Oktoberfestgelände gefunden. Die Durchsuchungen dauern weiterhin an.

Ob das Oktoberfest heute wieder seine Tore öffnet, solle sich nun in Abstimmung zwischen der Stadt, der Polizei und den Wiesn-Wirten entscheiden.

Das Münchner Oktoberfest bleibt wegen einer Sprengstoffdrohung vorerst geschlossen.
Das Münchner Oktoberfest bleibt wegen einer Sprengstoffdrohung vorerst geschlossen.  © Michael Faulhaber/dpa

Update 1. Oktober, 15 Uhr: Polizei findet verdächtigen Gegenstand nahe Großbrand

Bei der Spurensicherung an mehreren ausgebrannten Fahrzeugen in München haben Ermittler einen verdächtigen Gegenstand entdeckt.
Worum es sich dabei genau handelt, wollte ein Sprecher der Polizei bislang nicht mitteilen.

Die betroffenen Autos standen in der Nähe des Wohnhauses, in dem es am Morgen zu einem Brand mit lauten Explosionsgeräuschen gekommen war. Die Ermittler gehen von einem Zusammenhang zwischen dem Feuer und dem Fund aus.

Titelfoto: Roland Freund/dpa

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