Halber Liter Bier für 2,60 Euro in München: Biergarten-Wirt lockt mit erneuter Anarcho-Idee

München - Das "Café Kosmos" – nahe dem Münchner Hauptbahnhof – ist unter anderem für zwei Dinge bekannt: Viele Menschen (oft verschiedener Nationen), die gemeinsam trinken und feiern. Und günstige Preise. Letzteres soll nun auch als Biergarten-Konzept überzeugen.

Mit immer neuen Ideen sorgt Gastronom Florian Schönhofer für Aufsehen in der Branche. Dieses Mal mit einem Biergarten, der weit unter dem üblichen Preis-Niveau Münchens liegt.  © Michael Faulhaber/dpa

Und zwar von Kosmos-Betreiber Florian Schönhofer. Er sorgte vor einem Jahr bereits – mit einigen Kollegen – für Aufsehen, als er den ersten alkoholfreien Biergarten "Die Null" als Pop-up-Projekt in der bayerischen Landeshauptstadt eröffnete.

Jetzt startet seine neue Freiluft-Idee: Einen Biergarten in einer Baugrube. Mit Preisen, die sich fernab der üblichen Kalkulationen befinden.

Ein halber Liter Bier liegt bei 2,60 Euro. Ein Spritzer bei 3,80 Euro. Fairer können Preis wohl kaum gestaltet werden.

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Allerdings kann diese Preisgestaltung nur dank einiger Faktoren umgesetzt werden, die anderen Gastronomen nicht zur Verfügung stehen. Das Grundstück mit der Baugrube in Schwabing-West gehört der Caritas. Dadurch fallen einige Kosten schon einmal flach.

Dank seines Vorjahres-Projektes hat er auch die Gerätschaften bereits griffbereit. Man spart sich die Bedienungen und aufwendige Deko und Tischdecken. Schlicht, einfach – aber doch wirkungsvoll.

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Doppelte Gastro-Freude: Auch die vermieteten Hochbeete um den Biergarten herum entpuppten sich als Erfolgsmodell.  © Michael Faulhaber/dpa

"Ich denke meine Gastronomie schon immer von denen her, die es sich nicht leisten können", wird Schönhofer von der Deutschen Presse-Agentur zitiert. Und: es liege ihm fern, seine Kollegen zu kritisieren.

Jeder müsse die Freiheit haben – und genau das schätze er an der Branche – seine eigenen Preise zu kalkulieren und entsprechend wirtschaftsfähig zu bleiben. Ihm gehe es mit diesem Projekt aber darum, alle Leute mitzunehmen. Offenbar vor allem jene, die sonst durchs Raster fallen.

Seine Gastro-Kollegen scheinen auch keinen Groll gegen den schon mehrfach durch seine kreativen Ideen auffallenden Wirt zu hegen. Das Feedback sei "vielmehr ein positives".

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Die ARD hat für die Reportage "Letzte Runde?" über das Kneipensterben und dem Kampf gegen diese Entwicklung bereits beim Biergarten "Kosmos unter Null" in der Hiltenspergerstraße vorbeigeschaut.

Im Trailer dazu fasst Schönhofer die Grundidee gut zusammen: "Es gibt sicher luxuriösere Plätze", so der Wirt. "Die Einschränkung ist natürlich auch ein bisschen Verzicht. Aber dafür kann ich jemanden mitnehmen, der's sich nicht leisten kann."

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