Hunderttausende beim CSD in München: "Liebe in der Luft"
Von Christof Rührmair
München - Hunderttausende Menschen sind zum Münchner Christopher Street Day am Samstag auf die Straße gegangen.
Alles in Kürze
- Hunderttausende beim CSD in München
- 20.000 Teilnehmer und 230.000 Zuschauer
- Positive Stimmung ohne Vorfälle
- Regenbogenflaggen wehen am bayerischen Landtag
- München sieht sich nicht queerfeindlichen Attacken ausgesetzt

Die Polizei zählte rund 20.000 Teilnehmer beim Demonstrationszug und 230.000 Zuschauer an der Strecke, wie sie mitteilte. Der Veranstalter ging zudem von rund 50.000 weiteren Teilnehmern bei den zum CSD gehörenden Straßenfesten aus.
"Es war viel Liebe in der Luft", beschrieb ein Sprecher des Veranstalters die Stimmung auf der bunten Parade, an der gut 200 Gruppen teilnahmen. Die Atmosphäre sei "toll", die Leute "nett zueinander". Auch die Polizei sprach von einer positiven und friedlichen Stimmung ohne negative Vorfälle.
"Wir sind sehr zufrieden", kommentierte der Veranstalter-Sprecher die Zahl der Teilnehmer und Besucher, die etwas niedriger ausgefallen war als vor einem Jahr.
Es seien schwierige Zeiten und vielleicht seien deswegen einzelne Menschen zu Hause geblieben.

Regenbogenflaggen wehen in München

Die Demonstrationen anlässlich des Christopher Street Days sehen sich deutschlandweit zunehmend queerfeindlichen Attacken und Bedrohungen ausgesetzt.
Eine Veranstaltung in Regensburg wurde daher umgeplant. Sie verlief laut Polizei unproblematisch, hatte allerdings nur rund 400 Teilnehmer. In München hielten die Veranstalter eine Anpassung der Veranstaltung im Vorfeld angesichts von Sicherheitsmaßnahmen "auf sehr hohem Niveau" nicht für nötig.
Anders als in Berlin, wo Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) sich gegen eine Regenbogenbeflaggung am Bundestag entschieden hat, sollten am bayerischen Landtag entsprechende Fahnen wehen.
Auch Ministerpräsident Markus Söder (CSU) meldete sich auf dem Kurznachrichtendienst X mit einem entsprechenden Bild zu Wort und betonte: "Zum Christopher Street Day in München wehen auch dieses Jahr wieder Regenbogenflaggen bei uns."
Titelfoto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa