"Lach- und Schießgesellschaft" fängt schon wieder von vorne an: Ein Neustart mit Abschied

Von Britta Schultejans

München - Erst im vergangenen Jahr hatte die legendäre Münchner Lach- und Schießgesellschaft ihren Neustart gefeiert – jetzt wird schon wieder alles anders.

Ulrich Spandau (l.) und Christian Ude, weiterhin Vorsitzender des Fördervereins "Die Ladenhüter", treten als Gesellschafter der "Lach- und Schießgesellschaft" zurück.  © Lucas Caspari/dpa

Neue Gesellschafter, neue Spielstätte und ein neuer, alter Chef: Till Hofmann, der einst im Streit gegangen war, kehrt zurück und holt die Lach- und Schießgesellschaft aus Schwabing auf die andere Seite der Münchner Isar.

"Die Grande Dame des Kabaretts schüttelt sich die letzten vier Jahre aus dem Gewande und bricht auf zu neuen Ufern", sagte er und kündigt damit einen klaren Schnitt an.

Künftige Hauptspielstätte soll seinen Angaben zufolge das FatCat im sanierungsbedürftigen Gasteig sein, ein Zwischennutzungs-Kulturzentrum.

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"Er hat große Erfahrungen, er hat Kontakte in die Künstlerszene", sagte der Münchner Alt-Oberbürgermeister Christian Ude, der Vorsitzende des Fördervereins "Die Ladenhüter", der zuletzt auch Gesellschafter der Lach- und Schießgesellschaft war und zusammen mit den beiden anderen nun davon zurücktritt.

Auch der bisherige künstlerische Leiter André Hartmann, der den Posten ehrenamtlich innehatte, hat ihn laut Ude geräumt, um für Hofmann Platz zu machen.

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Abschied vom legendären "Laden", Neustart mit Freibier

Der "Laden" in der Münchner Ursulastraße wird bald der Vergangenheit angehören.  © Stefan Puchner/dpa

Auch wenn Ude betont, die Lach- und Schießgesellschaft werde "in Schwabing sehr präsent" bleiben, bedeutet die Entscheidung nun wohl den Abschied vom Stammhaus in der Münchner Ursulastraße, dem "Laden", wo einst die legendäre Kabarettbühne von Dieter Hildebrandt und Co. stand.

Erst im November 2024 war die Lach- und Schießgesellschaft dort mit viel Nostalgie und in Anwesenheit von Hildebrandts Witwe Renate wiedereröffnet worden.

Zuletzt aber wurde dort kaum noch gespielt. "Spielstätte ist schwierig am alten Ort", sagt Ude. Es gebe dort "Versuche der Gastronomie, etwas anderes zu etablieren".

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Der offizielle Neustart ist für den 16. November geplant. Dann soll der Umzug von Schwabing ins neue Quartier in Haidhausen "mit Pauken und Trompeten, Freibier und Feststimmung zelebriert" werden, wie Hofmann sagte.

In der entsprechenden Mitteilung heißt es, die Lach- und Schießgesellschaft sei "unter die Fittiche von Till Hofmann und seinem Team zurückgekehrt, die ihr nun das zerzauste Gefieder glätten und sie mit enthusiastischer Gelassenheit am neuen Ort betten werden".

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