Kann das viele Probleme in München lösen? Zusätzliche S-Bahnlinie kommt!

München - Seit dem Jahr 2009 klafft im Linienplan der Münchner S-Bahn bei der Nummer fünf eine Lücke. Bald soll das nicht mehr der Fall sein. Dies soll die Züge pünktlicher machen - kann allerdings für manche einen Nachteil bedeuten.

Die Münchner S-Bahn sorgt bei den Menschen mitunter für Frust.
Die Münchner S-Bahn sorgt bei den Menschen mitunter für Frust.  © Peter Kneffel/dpa

Zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember des Jahres bekommt München eine zusätzliche S-Bahnlinie!

Die S5 soll danach zwischen Pasing, Ostbahnhof sowie auch dem Halt Kreuzstraße im Südosten der Landeshauptstadt fahren, teilte das bayerische Verkehrsministerium am heutigen Mittwoch mit.

In den Stoßzeiten an den Werktagen soll die S5 im Westen von München zudem bis nach Germering-Unterpfaffenhofen und in Einzelfällen nach Weßling weiterfahren. Die S7, die bisher auf dem Abschnitt zwischen Ostbahnhof und Kreuzstraße unterwegs ist, soll ab dem 15. Dezember nur noch zwischen Wolfratshausen und Hauptbahnhof fahren - und dabei auch nicht über die Gleise der Stammstrecke.

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Der Aufsichtsrat der Bayerischen Eisenbahngesellschaft, die den Regionalverkehr im Freistaat organisiert, habe für diese Änderung grünes Licht gegeben. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (60, CSU) erklärte, durch die Aufteilung werde das Angebot insgesamt ausgeweitet. Gleichzeitig soll ein großer Teil der extrem viel befahrenen Stammstrecke durch etwas weniger Züge pro Stunde zudem entlastet werden. "Davon erwarte ich mir einen klaren Qualitätsschub für die Fahrgäste."

Die Qualität der Münchner S-Bahn habe zuletzt "sehr nachgelassen".

Bei Münchner S-Bahn war 2023 etwa jeder zehnte Zug mindestens sechs Minuten zu spät

Bahnausfälle und -verspätungen gehören in München zum Alltag.
Bahnausfälle und -verspätungen gehören in München zum Alltag.  © Sven Hoppe/dpa

Im südlichen Münchner Umland hofft man derweil, dass die Rückkehr der Linie S5 und die Aufspaltung der S7 die Verbindungen in Richtung Innenstadt pünktlicher und vor allem verlässlicher machen.

"Zwar müssten manche Fahrgäste nun einmal mehr umsteigen", so Christoph Göbel (49, CSU), Landrat des Landkreises München. "Die Vorteile für die Pünktlichkeit und die Stabilität des Gesamtsystems durch die Entlastung der Stammstrecke überwiegen jedoch meines Erachtens deutlich", führte er aus.

Der amtierende Landrat des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen, Josef Niedermaier (60, Freie Wähler), sagte, die derzeit fehlende Zuverlässigkeit der S7 sei "zu einem großen Ärgernis geworden". Man hoffe entsprechend, "dass die Verbindungen insgesamt wieder stabiler und attraktiver werden".

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Im Jahr 2023 war bei der Münchner S-Bahn demnach etwa jeder zehnte Zug mindestens sechs Minuten zu spät unterwegs.

Darüber hinaus seien im vergangenen Jahr 8,4 Prozent der eigentlich geplanten Zugkilometer komplett ausgefallen - die Züge fuhren also nur auf Teilen ihrer vorgesehenen Route oder schlichtweg gar nicht. Zwei Jahre zuvor lag die Pünktlichkeitsquote mit 92,7 Prozent demnach noch etwas höher, die Ausfallquote mit 6,6 Prozent etwas niedriger.

Den Freistaat Bayern erwarten durch die Anpassung wohl erhebliche Kosten.
Den Freistaat Bayern erwarten durch die Anpassung wohl erhebliche Kosten.  © Felix Hörhager/dpa

Linienänderung in München verursacht Kosten

München bekommt mit der S5 eine Linie zurück, die es schon von 1972 bis Ende 2009 gegeben hatte - wenn auch auf anderer Route. Sie fiel nach dem Betriebsstart des damals neuen S-Bahnhofs Hirschgarten als Linienbezeichnung allerdings weg.

Durch die erneute Linienänderung kämen auf den Freistaat nun allerdings Mehrkosten zu, sagte eine Sprecherin des bayerischen Verkehrsministeriums. Wie hoch diese sind, wollte sie mit Blick auf das Vertragsgeheimnis nicht sagen.

Titelfoto: Sven Hoppe/dpa

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