Nach tödlichem Unfall: Ermittlungen an Eisbachwelle laufen, doch Söder hat Plan
Von Cordula Dieckmann
München - Nach der Sperrung der Eisbachwelle in München wegen eines tödlichen Unfalls macht Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (58, CSU) den Surfern Hoffnung.

"Wir wollen, dass München Surfer-Paradies bleibt", sagte Söder nach einer Kabinettssitzung mit Blick auf Pläne, das Surfen an der Stelle wieder zu erlauben. Der Freistaat sei zudem auch bereit, über eine weitere Welle zu reden.
Es gebe zwar auch Gefahren. "Das heißt aber nicht, dass auf Dauer Surfen nicht mehr möglich sein darf", erklärte der Ministerpräsident. Man werde alles dafür tun, dass es gut werde, und die Stadt München dabei unterstützen.
Die Eisbachwelle liegt am Rande des Englischen Gartens, für den die Schlösser- und Seenverwaltung des Freistaats zuständig ist.
Der beliebte Surf-Spot war gesperrt worden, nachdem am 17. April eine 33-Jährige dort verunglückt war. Die Fangleine ihres Brettes hatte sich am Untergrund verhakt, wenige Tage später starb sie im Krankenhaus.
Nach Ende der Ermittlungen: Söder und Reiter wollen Surfen ermöglichen

Jetzt müssten alle Ermittlungen abgeschlossen und alle Empfehlungen angenommen werden, sagte Söder. Ähnlich hatte sich bereits Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (67, SPD) geäußert.
Die Staatsanwaltschaft brauche noch etwas, um die Ermittlungen abzuschließen und das Verfahren dann hoffentlich einzustellen. "Sobald die Einstellung verfügt ist, werde ich alles dafür tun, dass die Welle schnellstmöglich wieder surfbar ist", versprach Reiter.
Die Eisbachwelle ist bei Surfern international bekannt, die Wellenreiter zählen seit Jahren zu den Münchner Touristenattraktionen.
Auch Söder schätzt den Anblick, wie er nun kundtat. "Mir gefällt es immer wahnsinnig, wenn man am Morgen in die Staatskanzlei fährt und man sieht am Rand die Surfer stehen", sagte Söder. Das sei ein Lebensgefühl, das gut zu Bayern passe.
Titelfoto: Peter Kneffel/dpa