Oktoberfest-Musiker hat ein klares Urteil: "'Layla' ist eindeutig der Wiesn-Hit"

München - In einem Interview der Süddeutschen Zeitung hat der Musiker Michael Peyerl eine ganz klare Beobachtung gemacht: "'Layla' ist eindeutig der Wiesn-Hit. Das zeigt sich jetzt schon, und auch viel deutlicher als die vergangenen Jahre."

Jeden Tag spielt Michael Peyerl als Teil von "Cagey Strings" für 90 Minuten im Hacker-Pschorr-Festzelt.
Jeden Tag spielt Michael Peyerl als Teil von "Cagey Strings" für 90 Minuten im Hacker-Pschorr-Festzelt.  © Sven Hoppe/dpa

Der Sänger und Bassist der Band Cagey Strings, die jeden Tag zwischen 19 und 20.30 Uhr im Hacker-Pschorr-Festzelt spielt, hat diese Erfahrung im Interview mit der Zeitung zweifelsfrei betont.

Auch im Gespräch mit Kollegen hätte Peyerl festgestellt, dass der - obwohl oder weil umstrittene - offizielle Sommer-Hit von anderen Bands gespielt wird.

Die Leute würden "Layla" einfordern und selbst anfangen, ihn zu singen. Auch, wenn Cagey Strings ihn ohnehin in ihrem Repertoire hätte. Denn wenn die Leute ihn gerne singen würden, dann würde man das Lied auch gerne spielen.

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Von dem abgewandelten Text, der für das Münchner Oktoberfest gedichtet wurde, hält der Musiker und Diplom Jazz-Saxofonist wenig.

Man könne als Musiker, die möchten, dass Tausende Menschen etwas laut mitsingen, nicht anfangen, ihnen einen neuen Text aufzudrücken, ist der gebürtige Münchner überzeugt.

Ursprünglich war auf dem Oktoberfest vonseiten der Organisatoren angedacht, einen abgeänderten Text des Nummer-1-Hits auf der Wiesn zu spielen.

Die Verantwortlichen hinter dem Original-Song quittierten dieses Vorhaben amüsiert mit der Annahme, dass das Publikum vermutlich nicht einen neuen Text mitsingen würde. Offenbar sollten sie recht behalten.

Sich auf ein Lied zu stürzen, löse das Grund-Problem nicht

Dass das Lied eine derart große Aufmerksamkeit bekommen hat, führt Peyerl auf den Versuch zurück, das Lied - wenn auch nur indirekt - auf gewissen Festen zu verbieten.

"Das zündende Momentum war da einfach ein weiteres Verbot im Jahre 2022, wo die Leute ohnehin die Schnauze voll von den ganzen Regeln haben", so Peyerl gegenüber der "SZ".

Im Zuge der mit dem Lied "Layla" verbundenen Sexismus-Debatte wären Politiker auf dem falschen Weg, wenn sie ich an einem einzelnen Musikstück aufhängen würden. Die Diskussion müsse auf einer viel breiteren Ebene geführt werden, um das Problem an der Wurzel packen zu können.

Titelfoto: Sven Hoppe/dpa

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