Erstes Auto rollt mit Wasserstoff durch Chemnitz

Chemnitz - Die Zukunft ist Gegenwart: Das Autohaus Chemnitz übergab am Mittwoch das erste Wasserstoffauto an das Brennstoffzellen-Netzwerk H Zwo. Künftig rollt der futuristische Toyota Mirai im Dienste der Forschung auf unseren Straßen.

Erstes Brennstoffzellen-Auto in Chemnitz: Verkaufsleiter Hendryk Beygang (53, v.l.), Karl Lötsch (33), Thomas von Unwerth (52), Verkäufer Toni Köhler (31).
Erstes Brennstoffzellen-Auto in Chemnitz: Verkaufsleiter Hendryk Beygang (53, v.l.), Karl Lötsch (33), Thomas von Unwerth (52), Verkäufer Toni Köhler (31).  © Sven Gleisberg

Thomas von Unwerth (52), Professor für alternative Fahrzeugantriebe an der TU, bekam bei der Übergabe am Abend feuchte Augen: "Der Mirai hat 500 Kilometer Reichweite. Damit zeigen wir, dass die Mobilität mit Brennstoffzellen keine Theorie mehr ist. Man kann das Auto fahren!"

Das Netzwerk umfasst aktuell 31 Firmen und Forschungseinrichtungen wie das Fraunhofer-Institut. H Zwo-Geschäftsführer Karl Lötsch (33) wird den Wagen an Partner verleihen. "Bei Veranstaltungen dürfen auch Bürger einsteigen."

Aktuell arbeitet H Zwo an Optimierung und Zusammenspiel aller Komponenten für ein Brennstoffzellen-Fahrzeug. Das wird nur mit Wasserstoff betankt, aus dem Auspuff tröpfelt Wasser. Dazwischen steckt ein Elektromotor.

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Thomas von Unwerth ist überzeugt, dass der Brennstoffzelle die Zukunft gehört: "Wenn VW nicht in die Pötte kommt, bauen wir das Auto ab 2025 vielleicht selbst."

Mit großen Stückzahlen sänken auch die Preise - der Mirai kostet als erstes Serienfahrzeug noch 80.000 Euro. Mit 153 PS fährt er 175 Spitze! Der Chemnitzer Fachmann fordert zudem einen schnelleren Ausbau der Wasserstoff-Tankstellen. "Für Chemnitz ist 2021 eine geplant."

In Meerane wird eine Wassersoff-Tankstelle im Februar 2020 eröffnet. Weitere Tankstellen gibt es in Leipzig und Dresden.

Motorhaube ohne Motor: Toni Köhler (l.) und Thomas von Unwerth staunen über die Technik des Toyota Mirai.
Motorhaube ohne Motor: Toni Köhler (l.) und Thomas von Unwerth staunen über die Technik des Toyota Mirai.  © Sven Gleisberg

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