Tödliche Weihnachtsfeier: Neue Details zu Pool-Drama mit Fußballer (†20)

Gerichshain - Was für eine schreckliche Tragödie! Bei einer feucht-fröhlichen Weihnachtsfeier in Gerichshain (Kreis Leipzig) sind zwei Männer zu Tode gekommen, darunter ein Ex-Spieler von Lok Leipzig - vermutlich erstickt in einem Swimming-Pool.

Rettungskräfte sind auf dem weihnachtlich geschmückten Gelände des Bauunternehmers eingetroffen. Ein Mann konnte reanimiert werden, für zwei andere Gäste der Party kam die Hilfe zu spät.
Rettungskräfte sind auf dem weihnachtlich geschmückten Gelände des Bauunternehmers eingetroffen. Ein Mann konnte reanimiert werden, für zwei andere Gäste der Party kam die Hilfe zu spät.  © Frank Schmidt

Diese Alarmierung war so ungewöhnlich, dass die Feuerwehr sogar mit einem Boot anrückte. Gegen 2 Uhr war vom Grundstück eines Gerichshainer Bauunternehmers ein Notruf abgesetzt worden, wonach drei Männer leblos im Wasser trieben.

Was war geschehen? Zum Jahresausklang hatte der Straßenbauunternehmer am Samstagabend Freunde und Bekannte zu einer Party auf sein Privatgelände eingeladen. Dort befindet sich auch ein großer Außenpool, der auch im Winter in Betrieb ist. Auch während der ausgelassenen Weihnachtsparty sprangen mehrere Gäste ins Wasser.

Um einen besonderen Dampf-Effekt zu erreichen, sollen die Anwesenden später Trockeneis in den teilweise überdeckten Pool geschüttet haben, wie von den Einsatzkräften vor Ort zu erfahren war.

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Und das war offensichtlich der Auslöser der Tragödie. Denn das so gelöste Kohlenstoffdioxidgas verdrängte aufgrund seiner größeren Dichte an der Wasseroberfläche die Luft.

Für zwei Männer kam jede Hilfe zu spät

Auch ein Boot brachte die Feuerwehr mit.
Auch ein Boot brachte die Feuerwehr mit.  © Frank Schmidt

Drei Männer, die zu dieser Zeit im Wasser waren, wurden plötzlich ohnmächtig. Während es anderen Gästen gelang, einen 47-Jährigen aus dem Pool zu ziehen und zu reanimieren, kam für die beiden anderen Männer (39, 20) die Hilfe bereits zu spät.

Bei dem 39-Jährigen handelte es sich nach TAG24-Informationen um Stefan A. aus Wermsdorf, der 20-Jährige war ein Leipziger Fußballer: "Den 1. FC Lok erreichte heute Abend die unfassbar traurige Nachricht, dass unser ehemaliger Torhüter tödlich verunglückt ist", bestätigte Lok Leipzig Sonntagabend. Er stand von 2016 bis 2018 in der U19 des FC Lok zwischen den Pfosten, gelang über eine Station beim SV Dessau im Sommer 2019 zum SV Liebertwolkwitz in die Landesklasse.

"Die genaue Todesursache muss nun von der Gerichtsmedizin ermittelt werden", sagte Polizei-Sprecherin Katharina Geyer. Vermutlich sind die Badenden erstickt.

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Der gerettete Mann (47) kam ins Krankenhaus. Sein Zustand soll stabil sein. Die Kriminalpolizei hat umfangreiche Ermittlungen aufgenommen.

UPDATE: Obduktionsergebnisse erst Anfang 2020

Die Klärung der Ursache wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Die beiden tödlich Verunglückten sollen obduziert werden. Mit Ergebnissen der Gerichtsmedizin sei aber erst nächstes Jahr zu rechnen, sagte eine Polizeisprecherin am Montag in Leipzig.

Die Ermittler prüfen, ob es sich um einen tragischen Unfall gehandelt hat. Auch eine Straftat werde weiter nicht ausgeschlossen.

UPDATE:

In der früheren Version dieses Artikels wurde der Name des 20-jährigen Toten genannt. Seine Familie hat TAG24 aber darum gebeten, diesen sowie sein Foto zu entfernen. Dem ist die Redaktion nachgekommen.

Am Morgen rückten dann Kripo-Beamte zur Untersuchung an.
Am Morgen rückten dann Kripo-Beamte zur Untersuchung an.  © News5

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