Blutige Beziehungstat in Hamburg: Mussten Kinder alles mit ansehen?

Hamburg - Schon wieder hat es in Hamburg einen schweren Messerangriff gegeben! In der Nacht zu Sonntag wurden dabei zwei Menschen lebensgefährlich verletzt.

Ermittler sichern spuren im Hausflur: Die Wände sind mit Blut bespritzt.
Ermittler sichern spuren im Hausflur: Die Wände sind mit Blut bespritzt.  © HamburgNews/Christoph Seemann

Der Vorfall ereignete sich gegen 0.30 Uhr in einer Wohnung in der Bissingstraße in Hamburg-Heimfeld, wie ein Polizeisprecher auf Nachfrage von TAG24 bestätigte.

Bei dem Vorfall handle es sich eindeutig um eine Beziehungstat, so der Sprecher weiter. "Der Täter ist bekannt, aber es gab bislang noch keine Festnahme."

In der Nacht waren eine Frau und ein Mann in Streit geraten. Der Mann habe die Frau dabei mit einem Messer verletzt. Ein Nachbar, der dem Opfer zur Hilfe kommen wollte, wurde ebenfalls mit dem Messer angegriffen.

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Die Wände im Eingangsbereich der Wohnung waren mit Blut bespritzt, als die Rettungskräfte eintrafen.

Beide Opfer kamen mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus. Der Täter konnte vorerst flüchten.

Zwei Kinder, die sich zur Tatzeit ebenfalls in der Wohnung aufgehalten hatten, wurden vor Ort von der Polizei betreut und inzwischen der Großmutter übergeben.

Ob es sich bei dem Täter um den Vater der Kinder handelt, ist nicht bekannt. Die Mordkommission hat die Ermittlungen in dem Fall übernommen.

Die Mordkommission hat die Ermittlungen übernommen.
Die Mordkommission hat die Ermittlungen übernommen.  © HamburgNews/Christoph Seemann

Update, 12.20 Uhr

Wie die Polizei am Sonntag weiter mitteilte, handelt es sich bei dem Tatverdächtigen um einen 43-jährigen Mann und den ehemaligen Lebensgefährten des Opfers.

Er sei in der Nacht in über die Terrassentür in die Wohnung der 32-Jährigen eingedrungen. Die Frau hielt sich dort mit einem 61-jährigen Nachbarn auf.

Der Mann habe unvermittelt zu einem Messer gegriffen und beide verletzt. Anschließend flüchtete er in unbekannte Richtung. Er ist noch immer auf der Flucht.

Die Opfer wurden in Krankenhäuser eingeliefert. Laut Polizei befindet sich die 32-Jährige inzwischen nicht mehr in Lebensgefahr. Der 61-jährige Nachbar werde derzeit noch notoperiert.

Die Kinder, die sich zum Tatzeitpunkt in der Wohnung aufgehalten hatten - ein dreijähriger Sohn der Frau sowie ein achtjähriger Cousin des Kindes - blieben unverletzt.

Mehrere Messerangriffe am Wochenende

Bereits in der Nacht zu Samstag hatte es in Hamburg mehrere Vorfälle gegeben, bei denen Menschen mit Messern verletzt wurden.

Zunächst war vor einer Shisha-Bar in Hamburg-Hohenfelde ein Streit eskaliert. Gegen 1.50 Uhr wurde ein 25-jähriger Mann vor der Bar "Classic" an der Lübecker Straße mit einem Messer im Gesicht verletzt. Der Täter konnte zunächst flüchten.

In Billstedt kam es nur eine Stunde später vor einem Hotel zum nächsten Messerangriff. Ein 30-Jähriger wurde dabei lebensgefährlich verletzt. Auch hier konnten die Täter unerkannt die Flucht ergreifen. Die Mordkommission ermittelt nun.

Einen dritten Fall gab es in derselben Nacht in Hamburg-Tonndorf. Ein offenbar psychisch kranker Mann verletzte zwischen 3.20 Uhr und 6.30 Uhr mehrere Menschen mit einem Messer.

Der Mann attackierte drei Passanten und stach ihnen mit einer Klinge ins Gesäß. Der Tatverdächtige wurde von der Polizei festgenommen und einem Amtsarzt vorgeführt.

Titelfoto: HamburgNews/Christoph Seemann

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