Höchste Alarm-Stufe im Süden: Das sagen deutsche Touristen zur Mega-Hitze

Rom/Madrid/Athen - Über 41 Grad in Rom, 43 Grad auf Mallorca, 45 Grad in Katalonien: Eine weitere große Hitzewelle hat das Mittelmeer fest im Griff - und bringt vielerorts vor allem Touristen, die solche Temperaturen nicht gewohnt sind, an ihre Grenzen. Griechenland kämpft derweil nicht nur gegen die Hitze, sondern auch gegen viele Waldbrände.

Wenn schon Spanische Treppe bei der Hitze, dann wenigstens mit Abkühlung: Einige Touristen stürzten sich ins kühle Nass des "Fontana della Barcaccia".
Wenn schon Spanische Treppe bei der Hitze, dann wenigstens mit Abkühlung: Einige Touristen stürzten sich ins kühle Nass des "Fontana della Barcaccia".  © Cecilia Fabiano/LaPresse via ZUMA Press/dpa

Italien stöhnt unter der sengenden Hitze. Am heutigen Mittwoch wird in 23 größeren Städten die höchste Alarmstufe für Hitze gelten. In der Hauptstadt Rom werden dem Wetterdienst der Luftwaffe zufolge 40 Grad erwartet. Am gestrigen Dienstag waren es noch 41,8 Grad.

Vor dem berühmten Kolosseum sagte eine Touristin aus München der Deutschen Presse-Agentur: "Das hält man nicht mehr aus." Ein Reisender aus Braunschweig, der mit seiner Freundin Rom besuchte, zeigte sich überrascht: "Dass es heiß wird, war klar, aber nicht, dass wir 40 Grad und mehr haben."

Ein anderer Deutscher erklärte, er habe seinen Urlaub in der Ewigen Stadt bereits vor einem halben Jahr gebucht. Da sei aber nicht geplant gewesen, dass es so heiß wird. "Nie wieder Rom im Sommer", konstatierte ein weiterer deutschsprachiger Passant.

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Trotz der hohen Temperaturen tummelten sich auch vor anderen römischen Attraktionen die Besucher. Am berühmten Trevi-Brunnen etwa war es zwar leerer als sonst, jedoch trotzdem noch gut gefüllt. Auch an der Spanischen Treppe fanden sich viele Menschen ein.

Die Brunnen in Rom waren angesichts der Temperaturen sehr beliebt.
Die Brunnen in Rom waren angesichts der Temperaturen sehr beliebt.  © Gregorio Borgia/AP/dpa

Spanischer Temperatur-Höchstwert: 45,3 Grad!

Die Leipzigerin Sabine Wünsch (51) hat für die Hitze den perfekten Dreiklang: Pool, eine kalte Wassermelone und Klimaanlage.
Die Leipzigerin Sabine Wünsch (51) hat für die Hitze den perfekten Dreiklang: Pool, eine kalte Wassermelone und Klimaanlage.  © Ralf Petzold/dpa

Die Gluthitze macht dieser Tage in Spanien selbst den an Wärme gewöhnten Einheimischen und den eingefleischten Sonnenfans unter den Touristen zu schaffen.

Sabine Wünsch (51) aus Leipzig, die mit der Familie Finca-Urlaub in Cala Murada an der Ostküste Mallorcas macht, räumt zwar ein: "Die Sachen sind ständig durchgeschwitzt". Sie versichert aber: "Ich liebe die Hitze, mir geht es gut." Ihr "Rezept": Eine kalte Wassermelone, Pool und Klimaanlage.

Christian Scherer (34) aus dem Ahrtal, der sich als Urlaubsziel ebenfalls Mallorca ausgewählt hat, wirkt verdutzt, als er auf die Hitze angesprochen wird. "Ist das nicht immer so?", fragt der 34-Jährige, der mit Partnerin und einer Freundin zum Radurlaub auf der Insel ist.

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Am gestrigen Dienstag erlitt Spanien den Höhepunkt der derzeitigen Hitzewelle. Im katalanischen Figueres wurden 45,3 Grad verzeichnet. Es galt die höchste Alarmstufe. Entspannung ist für den morgigen Donnerstag in Sicht.

Viel Flüssigkeit war auch auf Mallorca wichtig.
Viel Flüssigkeit war auch auf Mallorca wichtig.  © Clara Margais/dpa

Extreme Trockenheit begünstigt Waldbrände

Die Waldbrände in Griechenland haben bereits zahlreiche Häuser zerstört.
Die Waldbrände in Griechenland haben bereits zahlreiche Häuser zerstört.  © Petros Giannakouris/AP

Rund um die griechische Hauptstadt Athen toben seit Montag Brände, die wegen der extremen Trockenheit und starker Winde außer Kontrolle geraten sind.

Vorangegangen war eine dreitägige Hitzewelle mit Temperaturen über 40 Grad. Und eine neue Hitzewelle steht den Menschen bevor. "Wir kämpfen an allen Fronten gegen die Flammen. Die nächsten Tage werden sehr schwierig sein", sagte ein Sprecher der Feuerwehr am gestrigen Dienstag.

Trotz massiven Einsatzes von Löschflugzeugen und Hubschraubern konnte die Feuerwehr die Flammen bis zum späten Dienstagabend nicht eindämmen.

Dutzende Ortschaften mussten evakuiert werden. Zahlreiche Häuser brannten bis auf die Grundmauern nieder, wie das staatliche Fernsehen zeigte.

Meteorologen warnten, dass in den nächsten Tagen eine neue Hitzewelle mit Temperaturen bis 44 Grad den Südosten Europas erreichen werde. Anschließend sollen wieder starke Winde einsetzen, die neue Brände anfachen könnten, teilte das Wetteramt in Athen mit.

Titelfoto: Montage: Cecilia Fabiano/LaPresse via ZUMA Press/dpa, Ralf Petzold/dpa, Clara Margais/dpa

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