Was soll das denn? Embryo klagt vor Gericht, Urteil sorgt für Freudentränen

Seoul (Südkorea) - Dieses Urteil fällt mit Sicherheit in die Kategorie "Auch das gibt's!". Was für Politik und Justiz als Niederlage zu werten ist, sorgte bei Aktivisten in Südkorea für Freudentränen. Und alles nur wegen eines Embryos.

Junge Aktivisten benannten einen Embryo als Hauptkläger und prangerten vor Gericht die unzureichende Klimapolitik in Südkorea an. (Symbolbild)
Junge Aktivisten benannten einen Embryo als Hauptkläger und prangerten vor Gericht die unzureichende Klimapolitik in Südkorea an. (Symbolbild)  © 123rf/drmicrobe

Der hatte nämlich (unter Mithilfe von Kindern und Jugendlichen) einen Fall ins Rollen gebracht. Als Hauptkläger prangerte er die Klimaziele des asiatischen Landes und damit eine schlechte Zukunft für kommende Generationen an.

Wie die französische Nachrichtenagentur AFP berichtete, argumentierte die Klageseite, dass "die unzureichenden Klimaziele in Südkorea sowie deren Nichteinhaltung gegen die in der Verfassung verankerten Menschenrechte verstoßen" würden.

Die Kreativität der jungen Umweltaktivisten trug Früchte. Das südkoreanische Verfassungsgericht gab den Klimaschützern (und dem klagenden Embryo) recht und erklärte die aktuellen Klimaziele des Landes für verfassungswidrig.

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Aktivisten, die sich am heutigen Donnerstag vor dem Gerichtsgebäude in der Hauptstadt Seoul versammelt hatten, nahmen das Urteil emotional entgegen, sogar Freudentränen seien geflossen.

Die Aktivisten zeigten auch am Prozesstag, worum es ihnen geht: Klimaschutz steht an erster Stelle - für eine sichere Zukunft.
Die Aktivisten zeigten auch am Prozesstag, worum es ihnen geht: Klimaschutz steht an erster Stelle - für eine sichere Zukunft.  © Anthony Wallace/AFP

Klage von Embryo sorgt dafür, dass Südkorea Klimastrategie überdenken will

Der Einsatz hat sich gelohnt! Klimaaktivisten jubeln vor dem südkoreanischen Verfassungsgericht in Seoul.
Der Einsatz hat sich gelohnt! Klimaaktivisten jubeln vor dem südkoreanischen Verfassungsgericht in Seoul.  © Anthony Wallace/AFP

"Es wurde entschieden, dass unser Recht auf ein Leben, in dem wir vor der Klimakrise geschützt sind, garantiert sein muss", sagte die 19 Jahre alte Aktivistin Yoon Hyeon Jeong.

Aufgabe der Regierung ist es nun, die Klimaziele des Landes zu überarbeiten.

Vor drei Jahren verpflichtete sich Südkorea, schädliche Kohlendioxidemissionen bis 2030 deutlich zu reduzieren. Bis 2050 wollte das Land CO₂-neutral sein. Passiert sei allerdings nichts. Nach dem Urteil vor dem obersten Gericht sollen die Weichen jetzt neu gestellt werden.

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Das südkoreanische Umweltministerium habe bereits mitgeteilt, die Entscheidung des Gerichts zu akzeptieren. Aus dem Urteil folgende Maßnahmen sollen demnach umgesetzt werden.

Titelfoto: Bildmontage: ANTHONY WALLACE / AFP, 123RF/drmicrobe

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