Mysteriöser Mord an Berliner Mediziner: Erschoss ein Auftragskiller Dr. Doll?

Berlin - Es ist einer der mysteriösesten Berliner Mordfälle der letzten Jahre: Warum wurde Dr. Doll im Hinterhof seiner Praxis abgefangen und eiskalt erschossen? Die Polizei scheint weiterhin keine Spur zu haben und erhofft sich nun neue Hinweise aus der Bevölkerung.

In diesem Gebäude befand sich die Arztpraxis des ermordeten Internisten Dr. Doll, im Hinterhof fand sein Leben ein erschreckendes und plötzliches Ende.
In diesem Gebäude befand sich die Arztpraxis des ermordeten Internisten Dr. Doll, im Hinterhof fand sein Leben ein erschreckendes und plötzliches Ende.  © Polizei Berlin

Freitag, der 12. Januar 2018 ist der Tag, an dem das Leben des Berliner Internisten Dr. Martin Doll ein erschreckendes und plötzliches Ende nimmt.

Gegen halb acht Uhr Abends verlässt der 67-jährige Dr. Doll seine Praxis. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge, ist er mit einer Bekannten zum Abendessen in Charlottenburg verabredet. Die Praxis von Dr. Doll liegt in Marienfelde, vermutlich will er mit seinem Auto zum Treffen fahren.

Sein dunkelblauer BMW ist im Hinterhof des Gebäudekomplexes geparkt – ganz in der Nähe des Mörders, der dort bereits lauerte, um Dr. Doll zu erschießen.

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Gleich vier, oder sogar fünf mal, soll der Mörder aus nächster Nähe auf den Internisten Dr. Doll geschossen haben. Danach verschwand er wohl im Dunkeln. Als der ermordete Arzt nur wenige Minuten später gefunden wird, sind keine Spuren des Täters mehr auffindbar. Auch an Dr. Doll selbst scheint die Polizei außer den Schusswunden keine Hinweise sichern zu können – sogar sämtliche Wertsachen verblieben an Dr. Dolls totem Körper.

Geplant und vorsätzlich soll der Mord gewesen sein, dass ließ die Polizei damals durchblicken, der Täter habe eine "genaue Ortskenntnis" gehabt. Sogar von einem möglichen Auftragsmord war die Rede. "Ein Mensch, der voller Hass auf Dr. Doll geschossen hätte, hätte sicherlich irgendeinen Fehler gemacht, irgendeine Spur hinterlassen", zitierte hierzu die Stadtteilzeitung "Tempelritter" einen Fahnder.

Doch wieso verließ Dr. Doll seine Praxis an diesem Abend durch den Hinterausgang? Woher wusste sein Mörder davon? Und: War tatsächlich ein bezahlter Mörder involviert?

Zweite Fahndung nach dem Mörder von "Dr. Doll"

Dr. Doll soll bei seinen Patienten sehr beliebt gewesen sein. Nun sucht die Polizei nach Hinweisen aus seinem Umfeld, um in dem Mordfall doch noch weiter zu kommen.
Dr. Doll soll bei seinen Patienten sehr beliebt gewesen sein. Nun sucht die Polizei nach Hinweisen aus seinem Umfeld, um in dem Mordfall doch noch weiter zu kommen.  © Screenshot Praxis / Polizei Berlin

Nachdem die Polizei bereits im letzten Jahr die Öffentlichkeit um Hinweise gebeten hatte, scheinen nicht genug Spuren zusammengekommen sein.

Seit Mittwoch sucht die Polizei nun verstärkt auch im Umfeld des Ermordeten:

  • Wer kannte Dr. Doll persönlich und wurde vor dem 12. Januar 2018 von fremden oder bekannten Personen auf dessen Lebensumstände und Gewohnheiten angesprochen?
  • Wer kennt Personen aus dem Umfeld von Dr. Doll, die eine Schusswaffe besitzen oder besaßen?
  • Hat sich jemand aus diesem Kreis nach einer Schusswaffe erkundigt oder wollte eine erwerben?
  • Wer kann sonst sachdienliche Hinweise zur Tat oder dem Täter geben?
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Seitens der Staatsanwaltschaft Berlin wurde für Hinweise, die zur Aufklärung der Straftat führen, eine Belohnung in Höhe von bis zu 10.000,- Euro ausgelobt. Hinweise nimmt die 8. Mordkommission in 10787 Berlin-Tiergarten, Keithstraße 30, unter der Rufnummer (030) 4664-911888, per Mail (LKA118@polizei.berlin.de) oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.

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