Przemyśl (Polen) - In Teleśnica, ein Dorf im äußersten Südosten Polens, unweit der Grenze zur Ukraine, wurde ein stark geschwächtes Bärenjunges gefunden. Dass es sich in der Nähe zu den Wohnhäusern aufhielt, ist ungewöhnlich.

Mitarbeiter der Forstinspektion in Ustrzyki Dolne meldeten am Montag dem Rehabilitations-Zentrum für geschützte Tiere in Przemyśl, dass sich in Teleśnica im Bieszczady-Gebirge ein etwa ein Jahr alter Bär den Gebäuden der Bewohner näherte.

Die Bieszczady sind ein waldreicher Gebirgszug der Karpaten, der an die Gebiete der Ukraine sowie der Slowakei grenzt.

Noch bevor die Mitarbeiter der Einrichtung vor Ort eintrafen, gelang es den Förstern, das Tier einzufangen.

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Jakub Kotowicz, Tierarzt im Reha-Zentrum, sagte gegenüber dem Nachrichtenportal Polsat News, dass das kleine Bärchen sehr schwach und erschöpft ausgesehen habe. Er hatte auch Mühe, das Gleichgewicht zu halten und fiel ständig um. "Er wirkte krank", beschrieb Kotowicz den Zustand.

Ihm zufolge sei es "schwierig, die Gründe für das Auftauchen des Bären in der Nähe der Häuser zu erklären. Normalerweise sollte er im Januar in einer Höhle überwintern". Doch was trieb den Pelzträger dann ins Dorf?

"Der Bär könnte durch Hunger oder Krankheit geweckt worden sein", erklärte der Tierarzt weiter. "Er befindet sich derzeit in unserer Einrichtung. Dort hat er umfangreiche Untersuchungen durchlaufen. Sein Zustand ist ernst." In der Nähe des Fundortes seien keine Spuren anderer Bären gefunden worden. Der Fall bleibt mysteriös.

Im Zentrum in Przemyśl, das seit Anfang der 1990er Jahre als gemeinnützige Stiftung tätig ist und von der Unterstützung durch Spenden lebt, werden Vögel und andere Tiere aus ganz Polen behandelt. Zu den am meisten vertretenen "Gästen" gehören Störche, die dort überwintern. Unter den Patienten waren bisher auch vier Bären.