Berlin - Die hohe Inflation macht vorm Geldbeutel der Rentner nicht halt. Immer mehr Senioren in Deutschland müssen den Weg zum Sozialamt antreten und drohen, in die Altersarmut abzurutschen.

Das geht aus neuen Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor, die dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" vorliegen.

Im Jahresvergleich von September 2021 zu 2022 stieg die Zahl derer, die Grundsicherung beantragen müssen, weil die Rente nicht reicht, um zwölf Prozent - um fast 70.000  auf 647 515.

Trauriger "Rekord", wie Links-Fraktions-Chef Dietmar Bartsch (64) kritisiert. "Zwölf Prozent mehr seit der Bundestagswahl - die Inflation kommt im Sozialamt an", sagte er. Das sei zudem "nur die Spitze des Eisbergs".

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Millionen Rentner würden unter der derzeitigen Preisexplosion leiden. Bartsch forderte daher eine "konsequente Anti-Inflationspolitik" etwa durch verschärfte Preisbremsen und einen Rentengipfel im Kanzleramt.

In den Jahren davor stieg der Anteil von Rentnern, die Grundsicherung bezogen, deutlich langsamer.

Laut Statistischem Bundesamt lag die Altersarmuts-Quote bei Rentnern 2016 bei 3,1 Prozent und stieg bis 2021 langsam auf 3,4 Prozent.

"Altersarmut in Deutschland ist kein Massenphänomen. Dennoch ist der Anstieg ernst zu nehmen“, teilte die Deutsche Rentenversicherung den Funke-Zeitungen Anfang Januar mit.

Wie sich das seit Januar 2023 eingeführte höhere Wohngeld auf die Haushaltslage von Rentnern mit niedrigen Bezügen auswirkt, wird sich erst Ende des Jahres sagen lassen.