Berlin - Dass die kommenden Monate und vielleicht sogar Jahre nicht leicht werden, haben die meisten Deutschen angesichts Inflation und Energiekrise wohl schon längst geahnt. Am Freitag sprach Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (66, SPD) dann noch einmal aus, was wohl keiner so Recht hören möchte.

"Es kommen härtere Jahre, raue Jahre auf uns zu", so das Staatsoberhaupt während einer Grundsatzrede in Berlin. "Die Friedensdividende ist aufgezehrt. Es beginnt für Deutschland eine Epoche im Gegenwind."

Man befinde sich in der schlimmsten Krise seit der Wiedervereinigung.

Die Jahre vor dem 24. Februar, dem Tag des russischen Angriffs auf die Ukraine, seien "Jahre des Rückenwindes" gewesen. Nun müsse der Blick geschärft und das Augenmerk auf das gelegt werden, was verlangt sei. Dann brauchen "wir dieser neuen Zeit nicht angstvoll oder gar wehrlos entgegensehen."

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Dabei könne Deutschland auf die Kraft und Stärke bauen, die es sich in den vergangenen Jahren erarbeitet habe, so Steinmeier weiter.

Die BRD sei ein wirtschaftlich starkes Land, mit einer guten Forschung, starken Unternehmen und einer großen und starken Mitte in seiner Gesellschaft.

Diese Stärken müssten nun um Konfliktfähigkeit erweitert werden und das "nach innen wie nach außen. Wir brauchen den Willen zur Selbstbehauptung und auch die Kraft zur Selbstbeschränkung". Weiter brauche es "Widerstandsgeist und Widerstandskraft".

Die Deutschen forderte Steinmeier auf: "Vertrauen wir einander – und vertrauen wir uns selbst. Und lassen wir uns nicht entmutigen vom Gegenwind, der uns in dieser neuen Zeit entgegenweht. Es kommt nicht darauf an, dass alle dasselbe tun – aber dass wir eines gemeinsam im Sinn haben: Alles zu stärken, was uns verbindet! Das ist die Aufgabe. Tun wir's."