Demokratie ja, Regierung nein: So ticken junge Deutsche!

Gütersloh - Junge Deutsche im Alter zwischen 18 und 30 Jahren haben laut einer neusten Studie zwar vergleichsweise großes Vertrauen in die Demokratie und die Europäische Union an sich, doch hinsichtlich der aktuellen Politik steige das Misstrauen.

Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung hat sich mit jungen deutschen Erwachsenen auseinandergesetzt. (Symbolbild)
Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung hat sich mit jungen deutschen Erwachsenen auseinandergesetzt. (Symbolbild)  © Gerald Matzka/dpa

Im Auftrag der "Bertelsmann Stiftung" wurden 2248 sowohl junge als auch alte Bürger für eine repräsentative Studie befragt.

Eine Mehrheit von 59 Prozent der jüngeren Generation habe dabei angegeben, der Demokratie als Staatsform zu vertrauen. Der EU als Institution würden sogar 62 Prozent der 18- bis 30-Jährigen ihr Vertrauen schenken, teilte die Stiftung am Dienstag mit.

"Das ist nicht zuletzt mit Blick auf die Europawahl sowie die Landtagswahlen in diesem Jahr eine gute Nachricht. Doch es kommt darauf an, dieses Vertrauen nicht zu verspielen", beurteilt Jugendexpertin Regina von Görtz das Studienergebnis.

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Im Vergleich mit neun anderen europäischen Staaten seien diese beiden Ergebnisse Spitzenwerte. Gleichzeitig offenbare die Studie aber auch ein größeres Misstrauen der jüngeren Altersgruppe gegenüber Regierung (52 Prozent) und Parlament (45 Prozent). Am Stärksten hegen die jungen Erwachsenen allerdings Zweifel gegenüber den Medien (60 Prozent). Auch die Religion schneide nicht gut ab: 60 Prozent der jungen Menschen würden ihr misstrauen.

Im Vergleich zur älteren Befragtengruppe (31 bis 70 Jahre) wiesen junge Deutsche dabei einige Unterschiede auf: So sorge man sich deutlich stärker um die mentale Gesundheit (41 Prozent), als es die ältere Generation (26 Prozent) tue. Außerdem fühle man sich häufiger allein, als die Personen in fortgeschrittenem Alter.

Beide Altersgruppen seien sich allerdings im pessimistischen Blick auf die Zukunft einig: Der Lebensstandard werde sich verschlechtern, ebenso wie das Klima und die Einkommensungleichheit.

Titelfoto: Gerald Matzka/dpa

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