Wem vertrauen die Deutschen? Dieser Bereich verzeichnet den stärksten Zuwachs

Berlin - Ärzten und der Polizei vertrauen die Menschen in Deutschland einer Umfrage zufolge am stärksten, sozialen Medien und Werbeagenturen am wenigsten.

Den Ärzten vertrauen einer Forsa-Umfrage zufolge 81 Prozent der Deutschen.
Den Ärzten vertrauen einer Forsa-Umfrage zufolge 81 Prozent der Deutschen.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Das geht aus dem regelmäßig erhobenen "Institutionen-Ranking" hervor, einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag von "Stern", RTL und ntv.

Dafür wurde für 36 Institutionen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft abgefragt, ob die Bürger großes Vertrauen in sie haben.

An der Spitze liegen demnach unverändert die Ärzte (81 Prozent), die Polizei (81 Prozent) und die Universitäten (73 Prozent).

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Dahinter kommen mit gegenüber dem Vorjahr verbesserten Werten das Bundesverfassungsgericht (74 Prozent, plus vier Punkte) und die Gerichte allgemein (71 Prozent, plus drei Punkte).

Den stärksten Zuwachs verzeichnet mit sieben Prozentpunkten die Bundeswehr, der 53 Prozent großes Vertrauen schenken.

Die Polizei genießt viel Vertrauen seitens der deutschen Bevölkerung.
Die Polizei genießt viel Vertrauen seitens der deutschen Bevölkerung.  © Swen Pförtner/dpa

AfD-Wähler haben mehr Vertrauen in soziale Medien!

Die sozialen Medien liegen im Vertrauens-Ranking auf dem letzten Platz.
Die sozialen Medien liegen im Vertrauens-Ranking auf dem letzten Platz.  © Laura Ludwig/dpa-tmn

Zum ersten Mal erhoben wurde das Ansehen der sozialen Medien, die zusammen mit den Werbeagenturen auf dem letzten Platz des Rankings landen. Zu ihnen haben jeweils nur drei Prozent der Deutschen großes Vertrauen.

Besser schneiden die übrigen Medien ab: Radio 50 Prozent, Presse 41 Prozent und Fernsehen 27 Prozent.

Den zentralen politischen Institutionen auf Bundesebene wird laut Umfrage im Vergleich zum Vorjahr weniger Vertrauen entgegengebracht.

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Zum Bundeskanzler haben nur 20 Prozent großes Vertrauen (minus 13 Punkte). Genauso groß ist der Ansehensverlust der Bundesregierung insgesamt, die auf 21 Prozent kommt. Auch das Vertrauen in den Bundestag sinkt um fünf Punkte auf 32 Prozent. Den politischen Parteien vertrauen 13 Prozent – ein Rückgang um vier Prozentpunkte.

Besonders gering ist das Vertrauen in Institutionen unter Anhängern der AfD. Dem Bundesverfassungsgericht schenken laut Umfrage nur 34 Prozent der AfD-Wähler unter den Befragten Vertrauen, der Presse acht Prozent und dem Bundeskanzler ein Prozent.

Lediglich ein Wert ist signifikant höher als in der übrigen Bevölkerung: 15 Prozent der AfD-Wähler vertrauen den sozialen Medien.

Titelfoto: Bildmontage: Swen Pförtner/dpa, Rolf Vennenbernd/dpa

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