Wichtige Institution in Deutschland: Pro Familia berät seit 70 Jahren über Sex und Familienplanung

Kassel - Vor 70 Jahren gab es in Deutschland kaum Aufklärung in den Schulen. Über Verhütung konnte man nicht laut reden. Abtreibungen waren streng verboten und so waren Frauen mit existentiellen Fragen auf sich allein gestellt. Dann wurde 1952 Pro Familia in Kassel gegründet: Nun feiert die Deutsche Gesellschaft für Familienplanung, Sexualpädagogik und Sexualberatung ihr 70. Jubiläum.

Unter dem Motto "150 Jahre Kriminalisierung sind genug! Schwangerschaftsabbruch - Recht statt Verurteilung" fordert pro familia eine Regelung des Schwangerschaftsabbruchs, die Frauenrechte in den Fokus rückt. (Symbolbild)
Unter dem Motto "150 Jahre Kriminalisierung sind genug! Schwangerschaftsabbruch - Recht statt Verurteilung" fordert pro familia eine Regelung des Schwangerschaftsabbruchs, die Frauenrechte in den Fokus rückt. (Symbolbild)  © Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

Unabhängig und vertrauensvoll - das sind zwei Begriffe, mit denen Pro Familia sich näher vorstellt.

Der Beratungsverbund wurde 1952 aus der Not heraus in Kassel ins Leben gerufen. Grund waren "viele ungewollte Schwangerschaften nach dem 2. Weltkrieg", berichtet SWR2.

Aufklärung hinsichtlich "Verhütung, Familienplanung und Sexualität" waren die angestrebten ersten Ziele des Verbandes.

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Wie die ÄrzteZeitung berichtete, legten westdeutsche Kultusminister erst 1968 den ersten Erlass zur Sexualaufklärung an Schulen vor. In der DDR stand sexuelle Aufklärung ab 1959 im Lehrplan.

Heute drehen sich "mehr als die Hälfte aller Beratungsgespräche um Schwangerschaftsabbrüche", zitiert SWR die Bundesvorsitzende Monika Bördling in SWR2.

"Wir haben 200 Beratungsstellen, vier medizinische Zentren, in denen auch Schwangerschaftsabbrüche gemacht werden und 295.000 Ratsuchende im Jahr", so Bördling.

Titelfoto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

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