Laut Studie: In Deutschland fehlen 266.000 Kitaplätze für Kleinkinder

Köln - Deutschlandweit fehlen nach einer aktuellen Studie noch 266.000 Kitaplätze für Kinder unter drei Jahren.

In Deutschland gibt es weiter zu wenig Kitaplätze für Kleinkinder.
In Deutschland gibt es weiter zu wenig Kitaplätze für Kleinkinder.  © Monika Skolimowska/dpa

Die Betreuungslücke sei damit etwas kleiner als in den Vorjahren, berichtete das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in einer am Samstag veröffentlichten Untersuchung. Zum Vergleich: 2019 fehlten in der Bundesrepublik noch knapp 360.000 Betreuungsplätze für Kleinkinder.

Besonders schlecht ist die Lage derzeit der Studie zufolge in Bremen. Zwar sei die Betreuungslücke auch dort seit 2019 prozentual von 19,7 Prozent auf 16 Prozent gesunken, berichtete das IW. Doch belege der Stadtstaat damit den letzten Platz im bundesweiten Ranking.

Beim bisherigen Schlusslicht Nordrhein-Westfalen verkleinerte sich die Betreuungslücke innerhalb von drei Jahren um 6 Prozentpunkte auf 13,9 Prozent. Am besten war die Situation bei der Kleinkinder-Betreuung der Studie zufolge in Sachsen-Anhalt und Hamburg.

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Dass alle Bundesländer die Betreuungslücke etwas schließen konnten, liegt nach Einschätzung der IW-Experten an drei Faktoren.

Erstens hätten die Städte und Gemeinden den Kitaausbau vorangetrieben, zweitens sei die Zahl der Kinder unter drei Jahren gesunken. Außerdem sei pandemiebedingt der Anteil der Eltern zurückgegangen, die überhaupt einen Betreuungsplatz gesucht hätten.

Entwicklung der Bedarfssituation schwer abschätzbar

Mit Blick auf die Zukunft gibt es deshalb nach Einschätzung des IW keinen Grund zur Entwarnung. "Aufgrund der Corona-Pandemie wurden weniger Betreuungsplätze benötigt. Außerdem suchen seit einigen Monaten viele Menschen aus der Ukraine Schutz vor dem russischen Angriffskrieg – auch Eltern mit ihren Kleinkindern", betonte IW-Studienautor Wido Geis-Thöne.

Wie sich die Bedarfssituation in den kommenden Jahren entwickeln werde, lasse sich daher nur schwer abschätzen. Es könne aber dazu kommen, dass sich die Lage wieder verschärfe.

Titelfoto: Monika Skolimowska/dpa

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